Toptorjäger des TSV Landsberg kommt
Königstransfer in trockenen Tüchern: Ex-Löwe Nico Karger stürmt in der kommenden Saison für den FC Pipinsried

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 17:02 Uhr

Bei der Trikotübergabe: Nico Karger (r.) gemeinsam mit dem Pipinsrieder Sportchef Johannes Müller (l.). Foto: FCP

Die Blicke schon auf die neue Saison zu richten – Johannes „Jochi“ Müller widerstrebt das noch ein bisschen. „Unser Fokus liegt komplett auf der aktuellen Spielzeit. Wir müssen uns zunächst aus der momentan noch schwierigen Situation befreien, müssen zunächst den Klassenerhalt in der Bayernliga Süd hundertprozentig sichern – erst dann können wir weiterschauen“, betont der Sportliche Leiter des FC Pipinsried.

Eine treffsichere Fahrgemeinschaft

Wobei: Am gestrigen Montag machte der 31-Jährige doch eine kurze Ausnahme. Und das aus einem für die Gelb-Blauen erfreulichen Grund, denn ihr Königstransfer für die Saison 2024/25 ist jetzt komplett in trockenen Tüchern. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Nico Karger, der zurzeit beste Torschütze der Bayernliga Süd mit 20 Treffern in 26 Partien, wird ab dem Sommer das Pipinsrieder Trikot tragen.

Dass der gebürtige Oberfranke in Kontakt zum FCP stehe, dieses Gerücht gab es ja schon seit Längerem. „Tatsächlich hatte ich mit dem ,Jochi‘ bereits im Winter erste gute Gespräche“, verrät Karger jetzt: „Die Kaderplanung von ihm sowie das Konzept der Pipinsrieder hörten sich sofort sehr überzeugend für mich an.“

Vor allem die Aussicht, in der neuen Saison zusammen mit dem schon vor einigen Wochen als FCP-Neuzugang verkündeten Michael Bachhuber im gelb-blauen Angriff wirbeln zu dürfen, gefiel ihm vom ersten Augenblick an. In der Spielzeit 2022/23 waren die Beiden ja schon einmal gemeinsam auf Torejagd gegangen – und hatten damals für den FC Deisenhofen insgesamt 36 Treffer sowie 24 Assists zustande gebracht. „Natürlich kenne ich den ,Bachi’ sehr gut – und natürlich freue ich mich auch darauf, wieder mit ihm in der gleichen Elf spielen zu dürfen“, so der 31-jährige Vollblutstürmer. Aber nicht nur das: Zusammen werden sie ab dem Sommer wohl auch die treffsicherste Fahrgemeinschaft der gesamten Bayernliga Süd bilden – denn Karger wohnt in Oberschleißheim und Bachhuber in Unterschleißheim, also quasi um die Ecke von seinem Bald-wieder-Mannschaftskollegen.

Elf Jahre lang beim TSV 1860 München

Momentan geht Karger noch für den TSV Landsberg auf Trefferjagd. Aber einem breiten Fußballpublikum bekannt wurde der Edel-Goalgetter schon weit früher, schließlich war er zwischen 2009 und 2020 stolze elf Jahre lang beim TSV 1860 München unter Vertrag gestanden. In jener Zeit durfte Karger auch sein Zweitligadebüt im Sechzger-Dress feiern (am 4. Dezember gegen den FSV Frankfurt) – und beim bis heute unvergessenen „Jahrhundertspiel“ der „Löwen“ am 5. Mai 2018 in Pipinsried stand er ebenfalls auf dem Platz, zählte bei ihrem 3:0-Auswärtserfolg zudem zu den Torschützen.

Nach seiner Zeit an der Grünwalder Straße ging’s für den gebürtigen Oberfranken ins eher beschauliche Elversberg nach Saarland. Für die dort beheimatete Sportvereinigung 07, die ja inzwischen den Sprung hoch in die 2. Bundesliga geschafft hat, netzte Karger bei insgesamt 45 Einsätzen in der Regionalliga Südwest zehnmal ein – ehe er vor der Saison 2022/23 fußballerisch in den Großraum München zurückkehrte, eben zum bereits erwähnten FC Deisenhofen mit „Bachi“ Bachhuber.

„Stolz darauf, dass er künftig unser Trikot tragen wird“

Und ab dem Sommer kicken die Beiden eben für den FCP im Dachauer Hinterland. „Die Pipinsrieder Fans dürfen sich bereits jetzt auf die neue Saison freuen“, vermeldeten die Gelb-Blauen am Montag regelrecht euphorisch in einer Pressemitteilung: „Wir jedenfalls sind sehr stolz darauf, dass Nico künftig unser Trikot tragen wird.“ „Jochi“ Müller strahlte ebenfalls über das ganze Gesicht: „Es ist für unseren Verein sowie die gesamte Region eine super Nachricht, den aktuellen Toptorjäger aus der Bayernliga Süd bald in Pipinsried begrüßen zu dürfen“, so der Sportliche Leiter der Gelb-Blauen.

Erste Kontaktaufnahme bereits im Dezember

Wie er darauf kam, den namhaften Karger zum nur 22 Kilometer von Schrobenhausen entfernten Dorfklub locken zu wollen? „Ganz einfach: Bereits im Dezember, als ich offiziell noch Co-Trainer beim FCP war, hatten wir den ersten Kontakt – und schon damals fanden wir in menschlicher ebenso wie in sportlicher Hinsicht sehr schnell eine gemeinsame Basis“, verrät Müller: „Über Nicos Abschlussqualitäten an sich müssen wir wohl nicht groß sprechen. Wenn so ein Mann auf dem Markt ist und man so einen Transfer stemmen kann, dann muss man einfach zugreifen. Und das haben wir nun eben getan.“

Karger freut sich bereits auf das beschauliche Dachauer Hinterland als seine neue sportliche Heimat. „ Mir hat das Pipinsrieder Stadion sowie das Ambiente dort schon als Gegner immer sehr gut gefallen“, so der Vollblutstürmer: „Ja, ich bin sehr froh, dort ab der kommenden Saison auf Torejagd gehen zu dürfen.“

Ob er das auch tun wird, falls der FCP aus der Bayernliga Süd absteigen sollte? Allerdings müsste es schon arg dumm laufen, damit die Pipinsrieder doch noch den Klassenerhalt 2023/24 verpassen. Stand jetzt haben sie immerhin vier Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsrang – und der darauf liegende FC Ismaning hat nur mehr drei Partien zu bestreiten. Mit anderen Worten: Sollte der FCP sein Heimspiel am 1. Mai gegen den 1. FC Sonthofen gewinnen (Anstoß um 17 Uhr), wäre er bereits so gut wie gerettet. Und dann könnte Sportchef Müller den Fokus endgültig komplett auf die neue Saison richten.

SZ