Löwen verlieren S-Bahn-Derby
Bittere Realität nach Angriff auf bayerische Konkurrenz: 1860 von Haching vorgeführt − und mit Abstiegsangst

29.04.2024 | Stand 30.04.2024, 6:37 Uhr

Die Löwen-Fans machten ordentlich Alarm und brannten auch Pyros ab − auf ihre Mannschaft sprang der Funke aber nicht über. − Foto: imago images

Nur wenige Tage nachdem die Münchner Löwen den Angriff auf Platz zwei in Bayern ausgerufen hatten, manifestierte sich am Sonntagabend die sportliche Realität:

Noch schlimmer als nur der derzeitige achte Rang der bayerischen Profivereine ist aus Sechziger Sicht nach der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching aber, dass es im Abstiegskampf der 3. Liga nun doch noch einmal eng werden könnte. Statt beim S-Bahn-Derby den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt zu gehen, sind es vor den letzten drei Saisonspielen nur noch fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Manuel Stiefler (31. Minute) und Patrick Hobsch (54.) sorgten für die Treffer der effizienteren Gastgeber.

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„Wir sind im Abstiegskampf, das haben spätestens heute alle mitbekommen“, sagte Torhüter Marco Hiller bei Magentasport. Man dürfe sich in einem Derby nicht so präsentieren. „Wir haben keine Gelbe Karte, nicht einmal dazwischengehauen. Das ist ein Derby und wir lassen uns so vorführen von denen – das ist schon sehr bitter“, sagte der Schlussmann und fordert: „Halle hat jetzt die letzten 2 Spiele gewonnen. Die können sich noch ein Patzer erlauben, wenn wir so weiterspielen. Wir müssen wenigstens noch einen Dreier holen.“

Haching mit zwei Kopfballtoren



Im Hinspiel im Grünwalder Stadion hatte die Hachinger mit einem 1:0 für Ernüchterung bei den Sechzigern gesorgt – das setzte sich im Rückspiel fort. In der wegen nicht ordnungsgemäßer Fan-Plakate der 1860-Anhänger verspätet begonnenen Partie sorgte Stiefler per Kopf in der ausgeglichenen erste Hälfte für den frühen Schock der Löwen. Auch Hobsch traf später mit einem Kopfball für die abgeklärteren Gastgeber.

Beim 0:2-Rückstand mühten sich die Münchner, noch einmal in das Spiel zu kommen. Max Reinthaler schnupperte am 1:2 (69.). Fast im Gegenzug ließ Hobsch das 3:0 aus. Die Löwen taten sich insgesamt schwer, sich gute Möglichkeiten zu erarbeiten. Trainer Argirios Giannikis versuchte gleich nach dem Schlusspfiff, sein Team wieder aufzurichten. Mit hängenden Köpfen standen seine Profis vor der Fankurve.

1860-Coach fordert Intensität



„In Summe haben wir verdient verloren“, sagte Giannikis. „Wir haben uns aber eine Ausgangssituation geschaffen, in der wir es in der eigenen Hand haben.“ Man müsse die Intensität auf den Platz bringen, „dann kriegen wir es auch hin“.

Haching-Coach Marc Unterberger war da verständlicherweise besser gelaunt. „So musst du ein Derby angehen. Klar im Kopf, gut in den Zweikämpfen. Hut ab vor den Jungs“, sagte der Trainer und sprach von einem „sehr, sehr verdienten Sieg“.

− dpa/red