Heiße Duelle in der Kreisliga Straubing
Abstiegskracher: Geht Lindbergs Aufholjagd in Kirchberg weiter? – In Lauerstellung: Bischofsmais und Neuhausen hoffen auf Ausrutscher von Zwiesel gegen Primus TG

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 15:08 Uhr
Franz Nagl

Heiße Abstiegskiste: Sowohl für Kirchberg (blaue Trikots) als auch Lindberg steht viel auf dem Spiel. Die „Gansaldorfer“ könnten sich mit einem weiteren Dreier bis auf zwei Punkte ans rettende Ufer heranrobben, die Winter-Schützlinge dagegen hätten mit einem Sieg wieder etwas mehr Luft zum Atmen. − Foto: Frank Bietau

Ein Blick auf die Tabelle reicht, um die Dramaturgie in der Kreisliga Straubing zu verdeutlichen. Auch an diesem Spieltag, der am Freitagabend mit der Partie Kirchroth – Haibach eröffnet wird, stehen sowohl an der Tabellenspitze als auch in der unteren Hälfte prickelnde Spiele auf dem Programm – die viele Zuschauer anlocken werden.

Der Aufstiegskampf



Zwiesel – TG Straubing: Dass Spitzenspiel schlechthin steigt im Zwieseler Jahnstadion, wo der SC Tabellenführer Türk Gücü Straubing empfängt. Die 0:1-Niederlage der Glasstädter bei der Spvgg Plattling schmerzt, denn es wurde eine große Chance – den Rückstand auf den Tabellenführer aus Straubing zu verkürzen und die Konkurrenz um Platz zwei auf Distanz zu halten – ausgelassen. Die TG selbst ließ beim 2:2 gegen den SV Neuhausen-Offenberg Punkte liegen. Am Ende fiel das Remis aufgrund der Zwieseler Niederlage nicht sonderlich ins Gewicht. Auch Neuhausen ist wohl über den Fauxpas nicht unglücklich. Um weiterhin im Rennen um den zweiten Platz zu bleiben, stehen die Männer des Trainer-Duos Wagner/Pertler im Gäuboden schon unter Druck. Für den Tabellenführer war es letztendlich ein gelungenes Wochenende. Auch wenn der Ausgleich im Spiel gegen Neuhausen spät fiel, beträgt der Vorsprung auf den Zweitplatzierten SV Bischofsmais komfortable acht Punkte.

Bischofsmais – DJK Straubing: Das 5:0 beim SV Schwarzach war in dieser Höhe nicht gerade erwartbar. „Den Sieg mussten wir uns härter erkämpfen, als das Ergebnis vermuten lässt. Deshalb großes Lob an die Mannschaft. Wir haben jetzt schon längere Zeit nur zwölf einsatzfähige Spieler und beißen uns gut durch“, lässt Spielertrainer Marco Eder wissen. Das klare Ergebnis beim in der Rückrunde bis dato ungeschlagenen Achten der Tabelle ist vor allem der Treffsicherheit von Petr Prucha zu verdanken – und wurde mit der Rückkehr auf Platz 2 belohnt. Mit der abstiegsbedrohten DJK erwartet Eder nun einen ekelhaft spielenden Gegner. „Sie brauchen jeden Punkt im Abstiegskampf und waren schon im Hinspiel bei Umschaltsituationen mit ihren schnellen Flügelspielern immer gefährlich. Wir wollen vor allem wieder geduldig spielen und beim letzten Pass konzentrierter zu Werke gehen. Da haben wir zuletzt einiges liegen gelassen“, sagt Eder, der auf den verletzten Torwart Alexander Ambrassat in jeden Fall verzichten muss. Bei Matje Stefl und Michael Jochim steht hinter einem Einsatz noch ein dickes Fragezeichen.

Neuhausen – Schwarzach: Beim SV Neuhausen-Offenberg herrscht nach dem 2:2 im Spitzenspiel bei der TG Straubing eitel Sonnenschein. Spielertrainer Johann Lauerer sorgte mit seinem späten Ausgleichstreffer in der 82. Minute für große Erleichterung. Der SVN hat damit weiterhin beste Chancen im Rennen um Platz 2 gegen die Konkurrenz aus Bischofsmais und Zwiesel. Auch wenn der Gast gegen Bischofsmais mit 0:5 unter die Räder ging, sind die Neuhausener gut beraten, diesen deshalb nicht zu unterschätzen. Die Schwarzacher brauchen zudem noch einige Punkte für den Ligaverbleib.

Der Abstiegskampf



Kirchberg – Lindberg: Im Winter war es nur noch ein winziger Funke Hoffnung auf den Klassenerhalt, der beim TSV Lindberg noch aufglimmte. Nun – Anfang April – ist aus dem Funken wieder eine lodernde Flamme geworden. Zehn von möglichen zwölf Punkten sammelten Schreder und Kameraden aus den Spielen der Frühjahrsrunde. Im „Gansaldorf“ machen sich alle Anhänger des TSV nun wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Zum rettenden Platz 10 sind es nur noch fünf Punkte. Beim Jahreswechsel waren es noch 13. „Wir versuchen weiterhin in jedem Spiel das Maximum rauszuholen und denken von Spiel zu Spiel“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Fischer, der auch weiß, dass noch nichts geschafft ist. Für den TSV stehen nun die „Wochen der Wahrheit“ an. Zuerst geht‘s nach Kirchberg, dann zum SC Kirchroth und abermals auswärts zum ASV Steinach. Auch Kirchbergs scheidender Spielertrainer Andreas Winter weiß, was die Stunde geschlagen hat: „Wir stehen nur ein Punkt über dem Strich und Lindberg hat einen Lauf, ich erwarte ein hartes Derby im Abstiegskampf, das wir durch unsere kämpferische Leistung gewinnen wollen“, so Winter, der auch von einem „überlebenswichtigen“ Sieg gegen den SV Deggenau (1:0) spricht. „Lindberg ist jetzt ein weiterer direkter Konkurrent, den wir schlagen müssen“, unterstreicht Winter.

Deggenau – Steinach: Parallel steigt in der Deggenau ein weiterer Kracher im unteren Tabellendrittel. Der ASV Steinach, selbst akut abstiegsgefährdet, kreuzt am Sportplatzweg auf. Die Hausherren haben noch an der denkbar unglücklichen Niederlage beim SV Kirchberg zu knabbern. Trotz Überlegenheit und einem Chancenplus in der zweiten Halbzeit, gelang der Truppe von Ben Schiller und Johannes Sammer kein Treffer. Zudem vergab Christian Heilmeier auch noch vom Punkt und in der Nachspielzeit krachte ein Schuss ans Gebälk. Der ASV holte nach drei Niederlagen am Stück zumindest ein Pünktchen gegen den SV Auerbach. Dieser hing nach Führung lange am seidenen Faden, da der SVA nach dem Ausgleich Chance um Chance ausließ. Also kann man bei den Steinachern nach dem Remis nicht unbedingt von einer ansteigenden Form reden. Zumindest wissen die Steinacher Angreifer, wo die Kiste steht. Trotz der dürftigen Punktausbeute trafen unter anderem Simon Rohrmüller (3) und Mitstreiter insgesamt fünfmal in Schwarze. Auch hier muss der SVD auf der Hut sein. Sicher verlassen können sich die Kicker auf die Unterstützung ihrer Fans, die wieder lautstark und enthusiastisch ihre Farben nach vorne peitschen werden.

Im Niemandsland



Auerbach – Plattling: Bei beiden Teams ist nach oben wie nach unten im Augenblick nicht viel los. Auerbach als auch Plattling befinden sich im sogenannten „Niemandsland“ der Kreisliga Straubing. Hüben wie drüben fehlt es in dieser Spielzeit noch an Konstanz. Wobei der SVA heuer noch nicht wirklich in die Spur gekommen ist. Zumindest hat die Gallmaier-Elf ihre Ergebniskrise überstanden. Da läuft es bei den Isarstädtern etwas besser. Gegen die drei Top-Teams aus Bischofsmais, Neuhausen und Zwiesel holten die Spieler von Trainer Michael „Stax“ Steiger immerhin vier Punkte.


Kreisliga Straubing, 21. Spieltag, heute, 18 Uhr: Kirchroth – Haibach. Samstag, 16 Uhr: Bischofsmais – DJK SB Straubing (Hinspiel 6:0); 17.30 Uhr: Zwiesel – TG Straubing (3:2). Sonntag, 15 Uhr: Auerbach – Plattling (0:4), Deggenau – Steinach (1:1), Kirchberg i. Wald – Lindberg (2:0), Neuhausen/Offenberg – Schwarzach (3:1).