Zum Gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto: Frank-Walter Steinmeier hat am 80. Jahrestag des Ghetto-Aufstands in Warschau eine erwartbare Rede gehalten. In „tiefer Scham“ bekannte er sich zu den „entsetzlichen Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben“. Er beschwor das „Wunder der Versöhnung“ und die Verantwortung für das „Nie wieder“. All das hat man vom Bundespräsidenten schon gehört. Das war nicht aufgesetzt, aber vieles wirkte austauschbar.
Andererseits: Was hätte er auch sagen sollen? An diesem Ort, an dem Willy Brandt schon 1970 durch seinen wortlosen Kniefall bekundete,...