"Evakuiert die Lager!" Das fordern die Aktivisten der Aktion Seebrücke Passau gemeinsam mit 20 anderen deutschen und österreichischen Städten im Rahmen der Aktion "EvacEUatenow". Momentan harren noch immer tausende Frauen, Männer und Kinder trotz Kälte, Corona-Pandemie und unmenschlicher Zustände in den Lagern an den EU-Außengrenzen aus. Da die Evakuierung der Lager und eine Verbesserung der Situation bisher ausgeblieben ist, möchte die Aktion Seebrücke Passau nun mit einer neuen Protestform Solidarität zeigen und politische Aufmerksamkeit schaffen. Von heute auf morgen wird daher ein Solidaritätscamp auf dem Rathausplatz errichtet, in dem Aktivisten für 24 Stunden zelten. "Damit wollen wir auf die Menschen aufmerksam machen, die seit Monaten in provisorisch aufgebauten Zelten, ohne Schutz vor Regen und Kälte leben müssen und keine Perspektive auf Veränderung haben.", erklärt Mitorganisatorin Susanna Lindlein. Das Solidaritätscamp startet heute um 13 Uhr mit dem Aufbau der Zelte und wird mit einer Kundgebung um 16 Uhr eröffnet. Im Laufe des Nachmittags gibt es die Möglichkeit, sich in Lesekreisen und Diskussionen persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Tag wird durch ein Lichtermeer und eine gemeinsame Schweigeminute abgerundet, bei denen die Teilnehmenden mit Teelichtern und Kerzen den Menschen, die auf der Flucht umgekommen sind, gedenken können. Die Abschlusskundgebung am Samstag findet um 12.30 Uhr statt.
Um bei der Mahnwache und der Zeltaktion dabei zu sein, ist eine Anmeldung nötig, betonen die Veranstalter. Dies ist über die Mailadresse der Seebrücke sichererhafen.passau@gmail.com möglich. Pro Zelt ist maximal ein Haushalt zugelassen und während der kompletten Versammlung wird der 1,5-Meter-Abstand sowie die geltende Maskenpflicht eingehalten.
− red
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