PNP-Frühjahrskur 2022
Wigald Boning: Der Marathon-Mann

01.04.2022 | Stand 21.09.2023, 23:32 Uhr

So kennt man ihn: Im schrillen Outfit absolvierte Komiker Wigald Boning ein Jahr lang jede Woche einen Marathon. "Danach hat mir am meisten die Schulter weh getan", lacht er. −Fotos: Jörg Koch/ Gräfe und Unzer Verlag

Wigald Boning gehört zu den bekanntesten Comedians Deutschlands. Dass in ihm aber noch mehr steckt, nämlich ein begnadeter ausdauernder Läufer, entdeckte der Künstler, als er ein Jahr Marathon lief – einen pro Woche.

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Für jeden halbwegs sportlichen Menschen wäre ein Marathon schon unvorstellbar und selbst geübte Läufer könnten die Strecke von 42 Kilometern nicht ohne Weiteres bewältigen. Doch was Wigald Boning geschafft hat, sprengt alle Grenzen: Ein Jahr lang lief er jede Woche konsequent einen Marathon.

Als ihm die Heimatzeitung zu diesem Wahnsinns-Erfolg gratuliert, bedankt sich der sonst um kein Wort verlegene Komiker ganz bescheiden und räumt ein, dass es ihm so manches Mal nicht leichtgefallen sei, die Laufschuhe zu schnüren.

Innerer Schweinehund bellte immer lauter

"Ich hatte mir immer einen festen Tag vorgenommen, meist Freitag oder Samstag. Aber ich muss gestehen, dass der innere Schweinehund im Laufe des Jahres immer lauter knurrte und bellte", gesteht der 55-Jährige. Und wird dann gleich wieder gewohnt komisch als er erzählt, dass ihm das Laufen irgendwann diffuse Schmerzen bereitete, "aber nicht in den Füßen oder Waden, sondern hinter der Schulter als altersbedingter Verschleiß", schmunzelt Wigald Boning.

Für sein ehrgeiziges Projekt habe ihm Corona und der Lockdown in die Hände gespielt, denn in dieser Zeit konnte sich der sonst so vielbeschäftigte Künstler ganz seiner Herausforderung stellen. Meine Motivation war, mir etwas vorzunehmen, das eigentlich unmöglich ist. Dabei hat Wigald Boning, der einem breiten Publikum durch die legendäre Comedy-Sendung "RTL-Samstag Nacht" bekannt ist, lange Lauferfahrung. Bereits 2001 bestritt er seinen ersten Marathon in Winterthur, ein Jahr darauf absolvierte der Ausdauersportler sogar seinen ersten Ultramarathon über 72 Kilometer von Emden nach Wilhelmshaven. Auch als Schwimmer machte er sich einen Namen. Seit er den Bodensee durchschwommen hat – in der langsamsten Zeit, die je offiziell auf dieser Strecke gemessen wurde – nennt sich Boning "Weltmeister im Langsamschwimmen."

Die Waage wurde in den Keller verbannt

Auch bei seinem Marathon-Projekt ging es dem Moderator und Musiker nicht darum, schnell ans Ziel zu kommen. "Ich bin immer morgens losgelaufen und habe mir ganz bewusst den Blick auf die Uhr abgewöhnt, denn um Schnelligkeit ging es mir nie, sondern nur darum, sich der Herausforderung zu stellen und durchzuhalten. Auch auf Pausen habe ich verzichtet und nur ab und zu eine Banane gegessen.

Was mich rückblickend etwas gewundert hat: Ich bin im Laufe der Zeit nicht schneller geworden, sondern eher langsamer und abgenommen habe ich auch nicht, sondern einige Kilo zugenommen. Genau weiß ich es nicht, denn meine störrische, volldigitalen Körperfettwaage aus China habe ich für immer in den Keller verbannt", schmunzelt der Extremsportler.

Es lohnt sich, drei Monate zu investieren

Meist war er alleine auf einer seiner Stammstrecken unterwegs, die ihn abwechselnd über Asphalt und Waldboden führte, einmal habe ihn jedoch seine Managerin auf dem Weg von Köln nach Düsseldorf begleitet und unter anderem sein Sohn beim München Marathon, erzählt er. "Nach langer Phase des Alleinlaufens kam mir Begleitung wie eine Oase der Geselligkeit vor."

Sein Marathon-Jahr und seine Liebe zur Langstrecke hat Wigald Boning in einem Buch verarbeitet. In "Lauf, Wigald, Lauf!" schildert der 55-Jährige nicht nur auf gewohnt amüsante Weise seine Erfahrungen, sondern will auch anderen Mut machen, mit dem Laufen zu beginnen. "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich lohnt, auch ein herausforderndes Projekt anzugehen – wenigstens einmal drei Monate zu investieren und dann sieht man weiter."



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Die Gewinner bekommen das Buch nach der Ziehung am Montag, 11. April, zugeschickt.