Burghausen
Wieder ein toter Waldrapp: Projekt in Gefahr

25.07.2018 | Stand 22.09.2023, 0:10 Uhr

Noch lebend wurde Smeik aufgefunden – er starb dann aber beim Tierarzt. − Foto: Habel

Fünf tote Waldrappe in zwei Tagen – dieser Rückschlag trifft das EU-Waldrapprojekt hart. So hart, dass Oliver Habel vom Waldrapp-Team in Burghausen sagt: "Wenn das so weitergeht, könnte es das Ende des Waldrapp-Projekts in Burghausen sein." Die fünf Vögel – zuerst vier, dann am nächsten Tag ein weiterer – sind an einer Trafo-Station im benachbarten Hochburg-Ach an die Stromleistung gekommen und an dem Stromschlag gestorben. Damit ist ein Viertel der Waldrapp-Population in Burghausen ausgelöscht.

Nun arbeitet das Waldrappteam mit Hochdruck daran, dass nicht noch mehr Tiere an der Trafo-Station sterben. Die Jägerschaft Hochburg-Ach und die Gemeinde haben zusammen mit dem Waldrappteam eine Uhu-Attrappe und ein akustisches Abwehrsystem installiert, so dass sich die Vögel nicht mehr auf die Station setzen. Das Problem ist nämlich, dass die Spannweite der Vögel so groß ist – und sie so an die Stromkabel kommen.

Mehr dazu:
- Stromschlag: Vier Burghauser Waldrappe sterben zeitgleich

Besonders schlimm trifft das Waldrapp-Team der Verlust von Smeik, einem jungen Waldrapp, der heuer schon selbstständig von der Toskana nach Burghausen gekommen ist. Hier vor Ort gibt es nur eine handvoll "Zieher", das heißt, Vögel, die den Weg nach Italien und wieder zurück bereits kennen und deshalb immens wichtig sind für das Projekt. Denn sie bringen den Jungvögeln den Weg nach Italien bei, bis die menschengeführte Migration mit Ultraleichflugzeugen irgendwann unnötig werden soll.

− cts

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