Zeilarn
Wegfall des "Garagenerlasses" produziert Mehrkosten

01.07.2018 | Stand 21.09.2023, 0:17 Uhr

Bei seinem Besuch in Lanhofen wurde Umwelt-Staatssekretär Florian Pronold (Mitte) von Geschäftsführer Manfred Platzer (rechts) und Prokurist Rudolf Dobler durch die Deckenfertigung geführt. −Foto: Kessler

Hoffnung auf eine Lösung im Konflikt um den "Garagenerlass" erhoffen sich die Rohrdorfer Betonwerke (RBW) vom SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Pronold. Pronold, seit 2013 parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium, informierte sich bei einem Besuch am RBW-Standort Lanhofen, in der Gemeinde Zeilarn, über die Historie des Unternehmens und warum es seit 2014 so schwer geworden ist, Fertiggaragen von einem Ort zum anderen zu transportieren.

Die RBW haben sich, wie Geschäftsführer Manfred Platzer und Prokurist Rudolf Dobler dem Abgeordneten bei einem Rundgang durch den Betrieb in Lanhofen erläuterten, auf die industrielle Fertigung von Betonfertigteilen sowohl für den Wirtschafts- als auch für den Wohnungsbau spezialisiert. Anfang des Jahres wurde die Garagenfertigung nach Lanhofen verlegt – wie so eine Fertiggarage entsteht, konnte der Besucher aus Berlin auch gleich hautnah miterleben: vom Wickeln des Bewehrungsstahls über das Gießen des Betons bis zum Ablösen der Schalung.

100000 Kubikmeter Beton und 15000 Tonnen Stahl verarbeiten die RBW jedes Jahr, fertigen 1,3 Millionen Quadratmeter Elementdecken und 180000 Quadratmeter Doppelwand, liefern ihre Produkte im Umkreis von gut 150 Kilometer bis nach Nürnberg und Innsbruck, Linz und an die tschechische Grenze. Der Wegfall des "Garagenerlasses" macht dem Unternehmen dabei große Probleme. Jene Ausnahmeregelung erlaubte bis vor wenigen Jahren dem Hersteller den Transport von zwei Garagen im so genannten "Garagenzug" bis maximal 53 Tonnen. Man konnte – auf einem Lastwagen samt Anhänger – somit zwei Garagen zum Zielort transportieren. Für die RBW, die oftmals, erläuterte Platzer, gleich mehrere Fertiggaragen zu einem Ort bringen müssen, eine große Erleichterung.

Bis 2014 der "Garagenerlass" plötzlich weggefallen war – mit dem Argument, es handle sich dabei um eine teilbare Ladung, also könne man diese auch auf zweimal fahren. "Auf eine sachliche Begründung warten wir noch heute", bemerkt Platzer, der nun plötzlich doppelt so viele Fahrten, doppelt so viel Personal und 30 Prozent mehr Frachtkosten bereitstellen muss, mit dem Ergebnis, dass sich die Garage beim Endkunden um 30 bis 50 Prozent verteuert.

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