Regensburg
Wechsel an der Conti-Spitze

03.12.2019 | Stand 19.09.2023, 6:13 Uhr

Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer begrüßte den neuen Standortleiter René Krahn (links) und verabschiedete den bisherigen Standortleiter Thomas Ebenhöch. Foto: Ursula Hildebrand

Das Fahrwasser, in dem sich der Continental-Konzern aktuell befindet, ist sicher kein ruhiges – die allgemeine Eintrübung der Konjunktur und die Veränderungen auf dem Automobilmarkt gehen auch am Unternehmen nicht spurlos vorbei. Die Folgen sind auch in der Region spürbar. In Roding im Landkreis Cham steht eine Standortschließung bevor, mehr als 500 Arbeitsplätze stehen hier im Feuer. Auch deshalb verzichtet Conti darauf, weiterhin Namensgeber für das Regensburger Fußballstadion zu sein. René Krahn, neuer Standortleiter bei Continental in Regensburg, wird es vermutlich nicht einfach haben .

Am Montag stand zunächst Abschiednehmen im Vordergrund – in der Continental-Arena. Der bisherige Standortleiter Thomas Ebenhöch, der diesen Posten acht Jahre innehatte, verlässt Regensburg. Seine neue Aufgabe wird ihn nach Frankfurt am Main führen – und in die ganze Welt reisen lassen. Dr. Sami Krimi, Leiter der Continental-Elektronikwerke weltweit, lobte Ebenhöch, der das Regensburger Werk "in die Champions League geführt" habe. Dem Fußballfan attestierte er, "unzählige Tore geschossen" zu haben. Ebenhöch übergebe ein "exzellentes Werk" an seinen Nachfolger.

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Betriebsratsvorsitzender Herbert Brücklmeier bedauerte, dass Ebenhöch Regensburg verlässt, man habe immer auf Augenhöhe miteinander zusammengearbeitet, nur so sei die "Erfolgsstory" am Standort Regensburg möglich gewesen. Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer blickte auf die Zeit zurück, als sich der Standort in der Domstadt in "turbulenten Zeiten" befand, hier sei es Ebenhöch gelungen, die richtigen Weichen zu stellen. Man sei zum Impulsgeber für die Automobilelektronik geworden. Maltz-Schwarzfischer bedauerte, dass die Continental-Arena nur noch wenige Tage diesen Namen tragen wird. Man sei stolz gewesen, diesen Namen am Fußballstadion lesen zu können. Dem neuen Standortleiter René Krahn wünschte Maltz-Schwarzfischer "eine gute Hand", sie bot ihm die Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt an.

Ebenhöch verteidigt Stadion-Entscheidung

Thomas Ebenhöch berichtete in seinen Abschiedsworten, er habe lange nachgedacht, wann er die "Hot Potatoe" ansprechen solle – er tat es dann gleich zu Beginn seiner Abschiedsrede. Als Manager trage man Verantwortung, so Ebenhöch, es sei nicht vermittelbar, weiter Namensgeber für das Stadion zu bleiben, während andernorts Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Hier müsse man die Gesamtverantwortung sehen – und eben eine solche Entscheidung treffen. "Persönlich tut‘s mir leid", sagte Ebenhöch mit Bedauern.
Der scheidende Standortleiter blickte wehmütig zurück auf die vergangenen acht Jahre – es habe sich viel getan, er habe in Regensburg viele Dinge umsetzen können. Das werde er nun auch in seiner neuen, internationalen Funktion im Konzern versuchen.