Waging am See
Vorstandsposten beim TSV weiter vakant

Außerordentliche Mitgliederversammlung – Konzept zur Umstrukturierung vorgestellt

01.05.2022 | Stand 20.09.2023, 0:34 Uhr

Barbara Reschberger, im Moment noch amtierende erste Vorsitzende. −Foto: Babl

Beim TSV 1888 Waging am See bleibt es spannend um die Wahlen einer neuen Vorstandschaft. Wie bereits berichtet, schlug die Besetzung der drei Vorstandsposten bei den Neuwahlen am 2. April mangels williger Kandidaten fehl. Auch bei der jüngsten außerordentlichen, jedoch wenig gut besuchten Mitgliederversammlung erklärte sich keiner bereit, den Vorsitz zu übernehmen.
Barbara Reschberger, im Moment noch amtierende erste Vorsitzende, hatte im Vorfeld dieser Versammlung gemeinsam mit Lena Mader, Sylvia Beer und Josef Hofmann ein Konzept für die Umstrukturierung des Sportvereins ausgearbeitet. Ziel dieses Plans ist es, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen.
In ihrer Präsentation stellte Barbara Reschberger die angedachten Neuerungen vor. Die Spitze der Vorstandschaft würde laut diesem Vorschlag aus einem Vorstand und vier Vizevorständen aus den Bereichen Sport, Finanzen, Verwaltung und Jugend gebildet. Die entscheidendste Änderung in der Struktur des Vereins sei aber die Umbildung der Abteilungen. Die dreizehn Gruppierungen sollen in sechs Hauptabteilungen mit eigener Vorstandschaft ein neues Zuhause finden. Hintergedanke dieser Idee war, dass sich die verschiedenen Abteilungen untereinander mehr vernetzen und somit das Gemeinschaftsgefühl im Verein gestärkt würde.
Die einzelnen Abteilungen sollen wie folgt gebildet werden: Abteilung Turnen mit den Sparten Geräteturnen, KiGa-Turnen, Eltern-Kind-Turnen, Hip-Hop, Männergymnastik, Damengymnastik und Rücken-Fit. Abteilung Ballsport mit den Sparten Volleyball, Baketball, Badminton, Tischtennis und Inline-Hockey. Abteilung Budo mit den Sparten Karate, Judo und Kraftdreikampf. Abteilung Leichtathletik mit den Sparten Leichtathletik, Lauftreff, Nordic Walking, Mountainbike-Treff und Einrad. Abteilung Ski mit den Sparten Renn-Team, Skischule und Ski-Gymnastik und abschließend die Abteilung Fußball.
Diese Änderungen hätten keine Auswirkungen auf den Betrieb der dreizehn Abteilungen wie sie bisher bestehen, "super gut organisiert und aufgestellt", es solle lediglich mit der Einführung einer zweiten Führungsebene die Vorstandschaft entlastet werden, so Barbara Reschberger.

Bezahlten "Profi" engagieren?

Herbert Geritsen stellte die Möglichkeit in den Raum, einen bezahlten "Profi" als ersten Vorsitzenden zu engagieren, bevor im ungünstigsten Fall der Verein aufgelöst werden müsse. Dazu meinte Barbara Reschberger, dass dies der Vereinskasse wirklich schaden würde und sich dies dann wiederum negativ auf die Mitgliedsbeiträge. Was sie an dieser Lösung am meisten störe: so einer Person fehle das Herzblut für den Verein, darum wäre es laut ihrer Meinung "super wichtig", wenn sich jemand aus den eigenen Reihen für die Besetzung dieses Amtes bereit erklärte. Sie appellierte noch einmal eindringlich: "Denkt bitte bis zur nächsten außerordentlichen Versammlung darüber nach, nehmt euch zu Herzen, was die Konsequenzen einer nicht besetzten Vorstandschaft sind." Sie informierte mit Nachdruck, dass sie definitiv an diesem Tag das Amt niederlege.
Auch Bürgermeister Matthias Baderhuber schlug in die gleiche Kerbe, ein Verein brauche für sein Fortbestehen einen Vorstand, ansonsten müsse er aufgelöst werden. Er stellte erneut die Frage an die Versammlung, ob sich nun mit dem veränderten Konzept jemand vorstellen könne den Vorsitz zu übernehmen, jedoch ohne Erfolg.
Am 26. Juni findet erneut eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Bis dahin sind die Abteilungsleiter aufgefordert, sich in der neuen Vereinsstruktur zusammenzufinden und Vorstandschaften für die neuen "Überabteilungen" zu bilden. Für die Umsetzung des neuen Konzepts ist auch eine Satzungsänderung zwingend, die so schnell als möglich nach gründlicher Ausarbeitung des Wortlauts durchgeführt werden soll.

− lb