Nach Weltklimagipfel
Von der Leyen: COP-Ergebnis bleibt "unter den Erwartungen"

15.11.2021 | Stand 19.09.2023, 22:36 Uhr
Die Präsidentin der Europäischen Kommission: Ursula von der Leyen. −Foto: Foto: Patrick Semansky/AP/dpa

Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz sind nach Ansicht von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen "unter den Erwartungen geblieben".

Sie seien "gerade mal ein Zwischenschritt, um die Weltgemeinschaft auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel an Bord zu halten", sagte die deutsche Politikerin am Montag beim Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung". Sie sprach von "Licht und Schatten".

"Zu den Enttäuschungen zählt, dass der Kohleausstieg nur zu einem Kohleabbau verwässert worden ist, und zwar das in allerletzter Minute", sagte von der Leyen. Zudem gebe es "zu wenig klare Verpflichtungen, Ziele und Schritte von der Weltgemeinschaft". Auch würden ärmere Länder von den Industriestaaten weiterhin nicht ausreichend finanziell unterstützt. Positiv sei unter anderem, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent reduziert werden solle.

Die Weltklimakonferenz in Glasgow war am Wochenende nach rund zwei Wochen zu Ende gegangen. Die UN-Konferenz hat unter anderem den weltweiten Abschied von der Kohle eingeläutet. Die Formulierung wurde in letzter Minute auf Druck Chinas und Indiens aber noch verwässert.

Kritik auch von Greta Thunberg

Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat für das Ergebnis der Weltklimakonferenz in Glasgow nur wenig gute Worte übrig. "Wir sind immer noch auf dem Weg in Richtung 2,7 Grad Erderwärmung", sagte Thunberg am Sonntagabend im schwedischen Fernsehen SVT. "Wir sind weit von dem entfernt, was nötig ist."

Thunberg räumte ein, dass die Einigung ein guter Anfang sei. "Aber wir müssen verstehen, dass es bei der Klimakrise um Zeit geht. Natürlich können wir kleine Fortschritte machen und langsam gewinnen. Aber das ist genau das Gleiche wie zu verlieren."

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