Deggendorf
Vom Landratsamt an die Hochschule

27.09.2022 | Stand 22.09.2023, 1:50 Uhr

Marianne Vaitl und Niklas Ostermeier von der Ausländerbehörde des Landratsamts teilen sich demnächst ein Büro an der Hochschule, wo sie sich um alle Belange ausländischer Studierender kümmern werden. "So geht moderne Verwaltung", finden (hinten, v. l.) THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, Abteilungsleiter Lars Becker und Landrat Bernd Sibler. −Foto: Michaela Arbinger

"So geht moderne Verwaltung." Dieses Zitat von Landrat Bernd Sibler bringt eine neue Dienstleistung für Studierende aus dem Ausland auf den Punkt: Ab 4. Oktober können sie sich den Weg zur Ausländerbehörde des Landratsamts sparen, weil eine Außenstelle des Amts in der Hochschule Quartier bezieht. Marianne Vaitl und Niklas Ostermeier sind künftig die Ansprechpartner für alle Fragen und Vorschriften rund um einen Aufenthalt in Deutschland.

35 Prozent der rund 8500 Studierenden an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) stammen aus dem Ausland; nicht nur aus Ländern der Europäischen Union, sondern auch aus Indien, den USA, Australien, Nepal, Argentinien, Mauritius oder Aruba – alle mit anderen Vorgaben und Regularien. Da gibt es vieles, was im Zusammenhang mit einem Studium in Deggendorf geklärt werden muss; die Aufenthaltsgenehmigung zum Beispiel oder eine Arbeitserlaubnis.

Bisher mussten die Studierenden dafür für mehrere Termine das Landratsamt ansteuern. "Jetzt können sie diesen Service dort abrufen, wo sie studieren – nämlich an der Hochschule", erläuterte Landrat Bernd Sibler bei einem Pressetermin am Dienstag im Kermi-Forum der Hochschule den Gedanken hinter dieser Außenstelle. Gleichzeitig werde der Besucherverkehr im Landratsamt entzerrt. Sibler: "Es ist für beide Seiten ein Gewinn."

Präsident Prof. Dr. Peter Sperber betonte im Beisein von Abteilungsleiter Lars Becker, Kanzlerin Birgit Augustin, Vizekanzlerin Dr. Stefanie Duarte Fernandes, Ivian Kuscheff (Studienzentrum und International Office) sowie Ulrike Sauckel (International Office), der "Satellit" sei auf eine Initiative des Landrats zurückzuführen. "Eine grandiose Idee. Ich glaube, ich habe selten so schnell Ja gesagt." Die Umorganisation passe außerdem optimal in die Umorganisation des Studierendenservices, an der die Hochschule seit etwa einem Jahr arbeite und die zum 1. Oktober umgesetzt werden solle. Ziel sei es, Abläufe besser zu koordinieren und dafür zu sorgen, dass sich Studierende in Deggendorf "rundum wohlfühlen".

Generell, so Sperber, zeichne sich der Standort Deggendorf durch eine enge Verbindung zwischen Hochschule und Verwaltung aus. Der Präsident wandte sich an Marianne Vaitl und Niklas Ostermeier, die in den nächsten Tagen ihre Büros im Landratsamt räumen und ihr neues gemeinsames Büro im Kermi-Forum beziehen werden: "Wir wollen Sie hier. Sie sind herzlich an der Hochschule willkommen."

Dass Studierende während ihres Studiums in Deggendorf rundum gut versorgt werden, ist das Eine. Doch Hochschule-Präsident Peter Sperber sieht es am liebsten, wenn sie Deutschland im Anschluss als hoch spezialisierte Arbeitskräfte erhalten bleiben. Und diese Quote stimmt: "Je nach Studiengang bleiben 60 bis 80 Prozent in Deutschland und ein großer Teil in der Region", verkündete Sperber stolz.