Vilshofen
Vom Berufsschul-Neubau beeindruckt

11.10.2020 | Stand 21.09.2023, 6:49 Uhr

Auf Initiative der beiden Stadträte Stefan Meyer (links) und Stephan Katzbichler (3. v. re.) führten Berufsschulverbandsvorsitzender MdL Walter Taubeneder (2. v. l.) und Bauleiter Stephan Zitzelsberger (4. v. l.) die Besuchergruppe durch den Rohbau der neuen Berufsschule. −Foto: VA

"In diesen Gebäudekomplex passen ungefähr 120 Einfamilienhäuser", sagte Stephan Zitzelsberger vom Büro Aidenberger und Maier mit Blick auf den Rohbau des neuen Berufsschulbildungszentrums (BBZ) auf dem ehemaligen Rennbahngelände. 100000 Kubikmeter umbauter Raum, zeitweise bis zu 80 Handwerker vor Ort und nicht zuletzt ein Investitionsvolumen von 74 Millionen Euro – das sind die Kennzahlen der derzeit größten Baustelle im Großraum Passau, durch die der Bauleiter gemeinsam mit dem Verbandsvorsitzenden MdL Walter Taubenender eine Besuchergruppe auf Initiative der beiden Stadträte Stefan Meyer (CSU) und Stephan Katzbichler (Junge Liste) führte.

"Wir bauen hier die modernste Schule Bayerns", versprach Taubeneder mit Blick auf das Gesamtkonzept. Neben hochmodernen Werkstätten und Unterrichtsräumen hob der Abgeordnete ganz besonders auch die Multifunktionshalle in der vierten Etage hervor. Mit herrlichem Panoramablick auf die Donau ausgestattet, lasse sich diese für den Sportunterricht und verschiedenste Veranstaltungen nutzen. Die energetische Bauweise mache das Gebäude zusammen mit Photovoltaikanlage und Fernwärmeanschluss zu einem zukunftsorientierten Bauwerk. Außerdem werde die angedachte üppige Begrünung dafür sorgen, dass sich das neue BBZ ansprechend in die Umgebung einfügen werde.

Dass der Neubau mit Beginn des Schuljahres 2021/22 bezogen sein soll, sei nach wie vor das Ziel. "Wir sind trotz der Corona-Krise sehr gut im Zeitplan. Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, werden wir das auch schaffen", zeigte sich Bauleiter Stephan Zitzelsberger zuversichtlich. Im Plan sei man zudem auch was die Kosten der größten Einzelbaumaßnahme in der Geschichte Vilshofens angehe. Von den 78 Millionen Euro Investitionssumme übernimmt 28 Millionen Euro der Freistaat, 46 Millionen Euro muss der Berufsschulverband selbst aufbringen. "Das Handwerk ist für unsere Region von herausragender Bedeutung. Deshalb ist dieses Geld in berufliche Bildung bestens investiert. Unsere regionalen Handwerksbetriebe brauchen qualifizierten Nachwuchs", so Stadt- und Kreisrat Stefan Meyer.

Davon zeigte sich auch der Verbandsvorsitzende überzeugt. "Unsere zahlreichen Fachbereiche, wie beispielsweise die Glas- und Metallbauer, haben durch den Neubau eine sichere Zukunft in Vilshofen", betonte Taubeneder. Nachdem die Sanierung des bisherigen Berufsschulgebäudes seitens der Fachstellen als unwirtschaftlich eingestuft worden sei, sei ein Neubau letztlich ohne Alternative gewesen. Mit Blick auf mögliche Veränderungen im Schulbereich stellte Taubeneder fest: "An unserer neuen Berufsschule wird künftig kein Weg mehr vorbeiführen." Zudem sei man nach Abschluss der geplanten Sanierung des Internats in der Glasergasse auch in diesem Bereich in Zukunft bestens aufgestellt.

Von Stadtrat Stephan Katzbichler angesprochen auf die weitere Verwendung des bisherigen Berufsschulgebäudes, verwies Taubeneder auf das laufende Gutachterverfahren. Derzeit werde der Wert der Liegenschaft an der Kapuzinerstraße ermittelt und geklärt, welche Gebäudeteile sich auch weiterhin nutzen ließen. Der Berufsschulverband habe dabei ein großes Interesse daran, gemeinsam mit der Stadt eine sinnvolle Weiterverwendung des knapp 10000 Quadratmeter großen Geländes zu finden, so Taubeneder. "Für die innerstädtische Entwicklung bietet sich hier eine große Chance, welche wir in den kommenden Monaten noch aktiver angehen müssen. Es darf hier auf keinen Fall zu einem längeren Leerstand kommen", mahnte Katzbichler. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den Antrag seiner Junge-Liste-Fraktion vom Mai 2019, sich intensiv mit der weiteren Verwendung des Areals zu beschäftigen.

− va