Tiefenbach
Verwaiste Zillen und Borkenkäfer-Bäume

02.07.2020 | Stand 19.09.2023, 21:16 Uhr

Die Verantwortlichen der Gemeinde Tiefenbach mit Bürgermeister Christian Fürst (links), der Stadt Passau mit 3. Bürgermeister Armin Dickl (3. v. l.) und auch der Waldvereinssektion Passau mit Vorsitzendem Michael Hasenberger (2. v. l.) und Hüttenwart Julius Tychyai (rechts) wollen in gemeinsamer Anstrengung das Gebiet entlang der Ilz wieder zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Menschen machen. −Foto: Schauer

Etwa 40 verwaiste Zillen, die am Ufer der Ilz zwischen Oberilzmühle und Mausmühle, dem Naherholungsgebiet für die Gemeinde Tiefenbach und die Stadt Passau liegen, sind ein großes Ärgernis, auch für die Gemeinde Tiefenbach, betonte Bürgermeister Christian Fürst bei einer Besprechung mit dem Vorsitzenden der Waldvereinssektion Passau, Michael Hasenberger und dem 3. Bürgermeister der Stadt Passau, Armin Dickl bei der Hütte des Waldvereins.

"Die Gemeinde Tiefenbach, auf deren Hoheitsgebiet sich die meisten, teils herrenlosen Zillen befinden, wird umgehend handeln", betonte ein sichtlich "verschnupfter" Bürgermeister. Die bei der Gemeinde bekannten Eigentümer der Zillen erhalten in nächster Zeit ein Schreiben, in dem sie aufgefordert werden, ihr Wassergefährt zu entfernen, ansonsten drohen Bußgelder. Bei Zillen, deren Eigentümer bei der Gemeinde nicht bekannt sind, wird man einen rechtlichen Weg ausloten, um diese zu entfernen. An den Zugängen zur Ilz werden durch den gemeindlichen Bauhof Schilder angebracht mit dem Hinweis, die Zillen zu entfernen, obwohl die Ufergrundstücke teilweise im Eigentum der Stadt und der Stadtwerke Passau, aber auch in privater Hand sind.

Die Gemeinde Tiefenbach ist nach den Worten des Bürgermeisters bestrebt, Urlaubsgästen aber auch der einheimischen Bevölkerung die Waldgebiete, aber auch die Uferstreifen entlang der Ilz zum Wandern und Entspannen zu präsentieren, da passen besitzerlose Zillen absolut nicht ins Bild.

Ärgernis und GefahrenquelleEin ebenso großes Ärgernis, viel mehr aber noch eine große Gefahrenquelle, stellen die zahlreichen, von Borkenkäfern befallenen Bäume in diesem Bereich dar, die sich teilweise unmittelbar neben den Wegen befinden. Gemeinsam mit der Stadt Passau und der Waldvereinssektion Passau will die Gemeinde Tiefenbach nach Lösungen zur Beseitigung der Bäume suchen. Auch die Sauberkeit der Wanderwege entlang der Ilz, besonders aber der Bereich um die vereinseigene Hütte der Waldvereinssektion, lässt zu wünschen übrig, dies bedauert besonders Hüttenwart Julius Tychai, der dort kürzlich rohe Hähnchenschenkel entsorgen musste.

Die Hütte an der Ilz wurde von der Waldvereinssektion Passau, mit 1000 Mitgliedern die größte Sektion des Bayerischen Waldvereins wie es Vorsitzender Michael Hasenberger stolz verkündete, im März 1952 von Franz Dippler aus Tiefenbach erworben. Sie kann ausschließlich von Mitgliedern der Waldvereinssektion Passau von Anfang Mai bis Ende Oktober gemietet werden und ist nach den Worten von Hüttenwart Julius Tychai meistens ganzjährig ausgebucht. Nachdem sie aber dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht vermietet werden kann, wurden von den Mitgliedern der Waldvereinssektion dringend notwendige Reparaturarbeiten ausgeführt.

So wurden die Holzverkleidung und die Markisen, sowie durch offensichtlichen Vandalismus beschädigte Türen erneuert. Ebenso erhielt die Außenfassade der Hütte einen neuen Anstrich. Trotz der vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden durch die Vereinsmitglieder belaufen sich die Instandsetzungskosten auf geschätzte 5000 Euro, berichtete Vorsitzender Michael Hasenberger gegenüber der PNP.