Hauzenberg/Kropfmühl
Verein "Gegenwind am Ruhmannsberg" wandert und demonstriert

29.05.2019 | Stand 19.09.2023, 21:19 Uhr

Über den Bau von Windparks im Odenwald sprach Hans-Joachim Büchs (v.l.), hier mit seiner Frau. Die Vorsitzenden Rainer Fisch (v.r.) und Johannes Steininger vom Verein "Gegenwind" dankten ihm dafür. −Foto: Verein "Gegenwind"

Der Verein "Gegenwind am Ruhmannsberg" organisierte kürzlich einen Filmvortrag im "Intermezzo" in Hauzenberg. Dabei wurde der Film "End of Landschaft – wie Deutschland sein Gesicht verliert" gezeigt. Außer Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer und einigen Stadträten waren zirka 100 Interessierte Bürger anwesend. Das teilt der Verein "Gegenwind" in einer Presseerklärung mit.

In dem Film wird dargestellt, wie um jeden Preis Windparks errichtet würden und wie wenig Wert der Natur- und Tierschutz und der Schutz der betroffenen Bevölkerung hätten. Nach dem Film schilderte Hans-Joachim Büchs von der Initiative für Mensch und Natur "Zukunft Vielbrunn" in Hessen seine Erfahrungen. Er ist ein betroffener Bürger, in seiner Umgebung wurden mehrere Windparks gebaut. Hans-Joachim Büchs berichtete über die Vorgehensweise von Genehmigungsbehörden in seinem Bundesland, von Vertuschungsversuchen und schnellen Genehmigungen für Windparks, über das Verhalten von Kommunalpolitikern sowie über schwere, dokumentierte Baufehler. Er sagte, ohne Genehmigungen seien durch Rodungen einfach Fakten geschaffen worden. Für diese Gesetzesbrüche sei niemand zur Rechenschaft gezogen worden.

Besonders ging er auf einen Ölunfall ein, der bei Bauarbeiten eines Windparks im Odenwald passiert sei. Er präsentierte dazu eigene Fotos und löste damit bei vielen Zuschauern Entsetzen und Betroffenheit aus, so die Mitteilung.

Die Verantwortlichen vom Verein "Gegenwind am Ruhmannsberg" sowie viele betroffene Bürger stellen sich die Frage, was mit den Wasserschutzgebieten am Ruhmannsberg bei einem solchen Ölunfall passieren würde. "Ist es das alles wert, dass auswärtige Investoren unseren schöne Natur und vielleicht unsere Wasserquellen mit besten Wasser aufs Spiel setzen und zerstören, nur um Rendite zu erwirtschaften?", heißt es in der Presseerklärung des Vereins "Gegenwind am Ruhmannsberg". Dessen Mitglieder befürchten auch, dass – wie am Beispiel Odenwald gezeigt – zuerst zwei oder drei Windräder auf den Ruhmannsberg gebaut würden und nach und nach der komplette Bayerische Wald mit einer Vielzahl von Windrädern zugepflastert werden könnte. "Auf diese und andere Fragen konnten die Befürworter im Hauzenberger Stadtrat keine Antworten gegeben", kritisiert "Gegenwind" in seiner Pressemitteilung. Daher will der Verein mit weiteren Veranstaltungen versuchen, die Fragen der Bevölkerung zu beantworten und sich für den Schutz von Gesundheit und eine lebenswerte Heimat stark machen.

Um zu zeigen, welche Gefährdung für die Wasserquellen vom geplanten Windpark ausgehen könnte, veranstaltet der Verein am Sonntag, 2.Juni, um 13.30 Uhr ein Naturwanderung im Wind-Konzentrationsgebiet, an der alle Interessierten teilnehmen können. Treffpunkt ist die Sternwarte am Ruhmannsberg. Die Adresse fürs Navi lautet: Neuhäusl 2 in Hauzenberg, dann 400 Meter weiter. Die Wanderung mit Stadtrat Georg Kinateder (Freie Wähler) findet bei jeder Witterung statt.

Zudem plant der Verein "Gegenwind am Ruhmannsberg" am 4.Juli bei der Informationsveranstaltung des Investors BayWa r.e. eine Demonstration vor den Zechensaal. Damit will der Verein auf die vielen ungeklärten Fragen und auf die vielen Ängste der Bürger machen. Der Verein möchte bei der Demo mit den Stadträten aus Hauzenberg, den Markt- und Gemeinderäten aus den umliegenden betroffenen Gemeinden einen Meinungsaustausch führen. Daher lädt er die Verantwortlichen der einzelnen Kommunen bereits um 17.30 Uhr zur Demo ein.

− red