Bluttat in Freyung
Urteil im Mordprozess um Dominik R. in Deggendorf erwartet

04.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:00 Uhr

Dominik R. (hinten) und sein Anwalt vor Gericht. −Foto: Armin Weigel/Archiv/dpa

Für den Angeklagten im Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Deggendorf geht es um viel: 2017 war er für die Tötung seiner Ex-Freundin vor dem Landgericht Passau wegen Totschlags rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.



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In diesem Jahr wurde der Fall völlig neu aufgerollt - dem 28-Jährigen droht eine härtere Strafe. Der Staatsanwalt sah bei der Tat Heimtücke und niedere Beweggründe als gegeben an und plädierte auf Mord und lebenslange Haft samt Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidiger forderten erneut eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Totschlags. Das Urteil wird am Dienstag (9 Uhr) erwartet.

Bereits im ersten Verfahren war dem Angeklagten Mord vorgeworfen worden. Das Urteil lautete dann Totschlag, weil sich die Tötung im Schlaf - die das Mordmerkmal der Heimtücke bedeutet hätte - den Richtern zufolge nicht zweifelsfrei hatte feststellen lassen. 2019 wurden dann zwei Zeugen, die im ersten Prozess zugunsten des Angeklagten ausgesagt hatten, wegen Falschaussage verurteilt. Das machte die Wiederaufnahme des Verfahrens möglich. Denn die Deggendorfer Richter schlossen nicht aus, dass 2017 ihre Passauer Kollegen ohne die Falschaussagen ein Mordurteil gesprochen hätten.

− dpa