Bad Reichenhall/Schneizlreuth
Urlauber gerettet

Viele Bergunfälle fordern heimische Bergwacht

18.08.2022 | Stand 20.09.2023, 2:04 Uhr

Bis in die Morgenstunden dauerte für die Bergwacht ein Einsatz, bei dem die ehrenamtlichen Helfer einen erschöpften Wanderer vom Hochstaufen-Jagersteig retten mussten. −Foto: BRK BGL

Alle Hände voll zu tun hatten in den vergangenen Tagen die Bergwachten aus Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger: In der Weißbachschlucht war am frühen Donnerstagnachmittag eine 73-Jährige aus Niederbayern bewusstlos zusammengebrochen. Wie das Bayerische Rote Kreuz mitteilte, hatte sich die Urlauberin zuvor den Kopf gestoßen und war zunächst noch weitergegangen.

Die Familie der 73-Jährigen leistete Erste Hilfe bis die Bergretter eintrafen. Die Besatzung des Hinterglemmer Notarzthubschraubers Martin 6 brachte die Urlauberin, die zwischenzeitlich wieder zu sich gekommen war, im Luftrettungssack zum Zwischenlandeplatz in Schneizlreuth und dann weiter zum Salzburger Landeskrankenhaus.

62-Jährige stürzt fünf Meter in die Tiefe

Beim Abstieg durch die Aschauer Klamm war am frühen Dienstagnachmittag eine 62-jährige Urlauberin aus Niederbayern im unteren Drittel der Schlucht gut fünf Meter über die steile Böschung zum Bach abgestürzt. Ihr Begleiter lief daraufhin zum Haiderhof, setzte einen Notruf ab, holte sich dort bei der Wirtsfamilie Seil sowie Verbandszeug und rettete die 62-Jährige aus dem Gelände. Die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 14 flog die Frau dann mit Verletzungen an den Beinen in die Kreisklinik Bad Reichenhall.



Erschöpfter Wanderer auf Hochstaufen-Jagersteig


Ohne Brotzeit und Getränke war ein 28-jähriger Wanderer aus Niederbayern am Montagnachmittag zu einer Tour über den Hochstaufen-Jagersteig aufgebrochen. Wegen der sommerlichen Temperaturen war er viel langsamer unterwegs als geplant. Auch als es langsam dunkel wurde und schließlich in der Nacht zu regnen anfing, drehte der junge Mann nicht um und versuchte weiter, die Hütte zu erreichen. Wegen des Niederschlags und fehlender Biwak-Ausrüstung wurde ihm dann so kalt, dass er völlig erschöpft kurz nach ein Uhr in der Nacht über den Notruf Hilfe anforderte. Nachdem er von den Einsatzkräften, die zu Fuß und mit dem Wagen unterwegs waren, gefunden wurde, versorgten sie ihn mit heißem und gezuckertem Tee sowie Traubenzucker, sodass er den restlichen Aufstieg zum Reichenhaller Haus in Begleitung der Bergretter aus eigener Kraft fortsetzten konnte.

− red