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Treffen trotz Corona: Sechs Tipps für einen lustigen Video-Chat

17.04.2020 | Stand 21.09.2023, 5:57 Uhr

Videochat - ein gutes Mittel gegen Einsamkeit in der Coronazeit. −Foto: dpa

Musizieren vor der Kamera, Gesellschaftsspiele übers Netz spielen oder neue Apps ausprobieren: So kann jeder auch in der Selbstisolation seine Freunde und Familienmitglieder um sich haben, ohne gegen die Ausgangsbeschränkungen zu verstoßen.

Die Restaurants und Bars bleiben weiterhin geschlossen, meist sitzt man alleine in der Wohnung und sehnt sich nach Kontakt zur Außenwelt. Wie sang Metallica-Frontmann James Hetfield mit rauchiger Stimme einst so schön? "So close, no matter how far..." Diese Liedzeilen scheinen in Zeiten von Corona treffender denn je. Denn die Einsamkeit in den eigenen vier Wänden macht erfinderisch.

Viele greifen auf Videochats zurück, um ihre Liebsten zumindest sehen und hören zu können. Dabei muss man aber nicht auf den Spaß verzichten. Manche Dienste bieten zusätzliche Sonderfunktionen wie Webspiele - oder aber die Nutzer werden einfach selbst kreativ. Diese Tipps haben unsere Kollegen vom Donaukurier zusammengestellt.

Tipp Nummer eins: Gemeinsam musizieren

Hoch im Kurs stehen musikalische Sessions, bei denen sich mehrere Personen zusammentun und miteinander musizieren. US-Showmaster Jimmy Fallon ("The Tonight Show") meldet sich derzeit regelmäßig aus seinem Privathaus. Er kann natürlich auf große Kaliber zurückgreifen, zuletzt musizierte er mit Weltstar Sting. Gemeinsam mit Fallons Hausband, den Roots, spielte man, passend zur Abstandsregelung, "Don't Stand So Close To Me".



Unter dem Begriff "Quarantine Sessions" haben sich ebenfalls Musiker zusammengetan, sie spielen "It's Only A Paper Moon". Und der in Ingolstadt geborene und jetzt in München lebende Bluesmusiker San2 lädt seine Fans unter dem Hashtag #livefromhome regelmäßig zu Sessions mit unterschiedlichen Musikern ein.



Doch wie funktioniert so eine Session eigentlich? Was muss man tun, um so etwas selbst mit einigen Freunden auf die Beine zu stellen? Es funktioniert nicht live, weil dem die Latenz (Zeitverzögerung) im Wege steht - die Musik wäre nicht synchron. Vielmehr wird das sogenannte Overdubbing angewandt.

"Eine Person nimmt eine Art Guide Take auf", erklärt Daniel Gall alias San2, "und alle anderen spielen dann über diesen. Ähnlich einer Studioproduktion, bei der die Musiker nicht zusammen spielen oder nachträglich noch Instrumente hinzugefügt werden." Bei ihm gibt für gewöhnlich der Gitarrist oder Pianist den Takt vor. Die restlichen Musiker haben diese Musik dann zu Hause im Ohr und filmen sich selbst, während sie ihren Part aufnehmen. Am Ende werden alle Videos in einem Schnittprogramm übereinandergelegt und zu einem Clip verbunden.



Tipp Nummer zwei: Stadt, Land, Fluss vor dem Computer

Bleiben wir einfach mal ganz klassisch. Stadt, Land, Fluss begleitet viele schon seit der Kindheit. Dabei kann man die grauen Zellen wieder etwas in Schwung bringen und das Spiel bietet sich optimal für eine Videochatsitzung an. Dazu noch Knabbereien auf den Tisch und ein frisches Getränk und dem Spieleabend steht nichts mehr im Wege. Wie wäre es mit einer lockeren Version des Spiels? Als mögliche Rubriken bieten sich Filme, Schauspieler oder Tiere an.

Tipp Nummer drei: Mensch ärgere dich nicht online

Es ist das Spiel für alle guten Verlierer: Mensch ärgere dich nicht. Wie schön ist es da doch, dass Brettspiele ebenso über Videotelefonie funktionieren. Letztlich benötigt ein Spieler das Spielbrett mit entsprechenden Spielfiguren. Hinzu kommt etwas filmisches Geschick, das den anderen Spielern ermöglicht, einen Blick auf das Spielbrett zu erhaschen. Wem gelingt wohl der beste Spielzug? Aber Achtung, schummeln ist nicht erlaubt! Und sollte man sich doch über alle Maßen ärgern, immer daran denken: Wenigstens haben Sie schon einen Sicherheitsabstand dank Selbstisolation...

Tipp Nummer vier: Eine Runde Scharade in der Isolation
Ein wenig mehr körperliche Einsatzbereitschaft erfordert Scharade. Hier benötigt man allerdings eine gute Videokamera, die das Bild möglichst nicht verzögert. Wer auf die Schnelle seine Scharade-Karten nicht mehr findet, der muss nicht verzweifeln. Hier sind einige Alltagsgegenstände, die sicherlich eine Herausforderung für Pantomimen sind: Fernbedienung, Christbaumkugel, Ohrensessel, Lebkuchenherz, Neujahresgruß und Brillenputztuch. Auch bekannte Filme bieten wunderbare Inspiration für neue Rate-Rubriken. Wie bitte soll man etwa der Pate, Titanic oder der Teufel trägt Prada darstellen? Hier könnte es vielleicht hilfreich sein, mit dem Partner ein Team zu bilden. Kleiner Tipp: Scharade ist oft auch ein Riesenspaß für Kinder, die können sich bei der Pantomime richtig austoben.

Tipp Nummer fünf: Virtuell Freunde treffen mit "House Party"

Möglichkeiten zum Videochat gibt es viele. Aber manche Dienste haben sich für ihre Nutzer noch so manch zusätzliches Gadget einfallen lassen. Die App "House Party" erfreut sich gerade bei jüngeren Nutzern großer Beliebtheit. Bei der Social-Networking können bis zu acht Personen gleichzeitig in einem "Raum" Video-Chats durchführen. Laut Angaben der Entwickler haben die Benutzer unendlich viele Räume und können zwischen ihnen hin und her wechseln. Bei Houseparty können Teilnehmer verschiedene Spiele spielen, mit Namen wie "Quick Draw" und "Chips & Guacamole".

Tipp Nummer sechs: Handyspiele in der Selbstquarantäne

Einfach mal ein bisschen daddeln... Es muss ja nicht immer Facetime oder eine sonstige Form des Videochats sein, ein reines Handyspiel genügt auch oft, um sich nicht gänzlich einsam zu fühlen.

1. Die Sims Mobile
Das soziale Leben in Deutschland schläft, aber nicht online! Das PC-Spiel Sims ist mittlerweile auch für Smartphones erhältlich und das sogar umsonst. Spieler können einen eigenen Sim erstellen, ein Haus bauen und andere Sims treffen. Dabei kann jeder zusehen, wie der Charakter langsam die Karriereleiter hochklettert und immer mehr Freunde gewinnt. Kleiner Wermutstropfen: Der Sim darf sogar in die Arbeit gehen und muss nicht im Home Office arbeiten. Das Spiel ist erhältlich für IOS und Android.

2. Quizduell
Bei Quizduell können Spieler ein wenig das Flair von Fernseh-Ratesendungen zu sich nach Hause holen. In der App kann jeder Freunde zu einem Wissensduell herausfordern. In sechs Runden treten die beiden Kandidaten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an, in jeder Runde erwarten die Spieler drei Fragen. Für jede richtige Antwort erhält der Quizteilnehmer einen Punkt, am Ende entscheidet der Spieler mit den meisten Punkten die Partie für sich. Wessen Freunde gerade keine Zeit haben sollten, der kann auch einfach gegen einen beliebigen Spieler antreten, den die App willkürlich zuteilt. Die App ist verfügbar für IOS und Android.

3. Animal Crossing
Wer in den vergangenen Tagen einen Blick in die sozialen Netzwerke geworfen hat, kam nicht umhin, über Animal Crossing zu stolpern. Viele haben ihre Nintendos aus früheren Jahren wieder ausgekramt und ihr altes Spiel wieder aufleben lassen. Animal Crossing kann auch vom Smartphone aus gespielt werden: Bei "Pocket Camp" können Spieler einen eigenen Zeltplatz für ihre Kuscheltiere zusammenstellen. Animal Crossing gibt es für iPhones und Android-Geräte.