Mehr als 1000 Vernehmungen
Tötungsdelikt auf Rottaler Einöde: Ermittlungen gegen zwei Verdächtige eingestellt

Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Landshut und Polizeipräsidium Niederbayern zum Stand der Ermittlungen

16.08.2022 | Stand 21.09.2023, 2:11 Uhr

Auf diesem Einödhof bei Geratskirchen wurde am 22. Juli 2021, also vor gut einem Jahr, ein 39-Jähriger getötet. Trotz umfangreicher Ermittlungen steckt der Fall in einer Sackgasse. −Foto: Archiv Becker

Gut ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes auf einem Einödhof im Landkreis Rottal-Inn haben die Ermittler noch immer keine heiße Spur - die Ermittlungen gegen zwei Tatverdächtige wurden laut Polizei eingestellt. Nun bittet die Kripo erneut um Zeugenhinweise - mit Belohnung.

Ein Statement zum Einsatz vor einem Jahr sehen Sie im Video:



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Gut ein Jahr ist es her, dass ein 39 Jahre alter Mann auf einem Einödhof bei Geratskirchen erschossen wurde – die Heimatzeitung berichtete jüngst zum "Jahrestag" der Tat am 22. Juli über den Stand der Dinge. Nun melden sich Kriminalpolizei Passau und Staatsanwaltschaft Landshut neuerlich mit einer gemeinsamen Pressemitteilung zu dem Fall zu Wort. "Nach über einem Jahr intensiver Ermittlungen" gebe es immer noch keine heiße Spur, heißt es darin.

Mehr als 1000 Befragungen

Rückblick: Am 22. Juli 2021 war der 39-jährige Mann, der zuletzt eine Firma für Erdaushubarbeiten betrieben hatte, auf dem Einödhof bei Geratskirchen mit einer Schrotflinte getötet und in den frühen Morgenstunden von seiner Lebensgefährtin aufgefunden worden. "Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen sind bislang über 1000 Vernehmungen und Befragungen durchgeführt sowie eine sehr große Anzahl an Spuren ausgewertet worden", berichten Kripo und Staatsanwaltschaft nun in der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Ermittlungen gegen zwei Tatverdächtige eingestellt

Seitens der Staatsanwaltschaft Landshut seien auch im europäischen Ausland Ermittlungen geführt worden. Dort fanden den Angaben nach über den Weg der internationalen Rechtshilfe Durchsuchungsmaßnahmen und Spurenauswertungen statt. "Trotzdem mussten die Ermittlungen gegen zwei Tatverdächtige, die zunächst ins Visier der Ermittler gerieten, eingestellt werden", heißt es weiter in der Mitteilung.

Schrotflinten von Bekannten waren nicht Tatwaffen

Der Tatverdacht gegen einen Mann aus dem näheren Umfeld des Opfers, das nach Informationen der Heimatzeitung einst eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hat, unter anderem wegen Brandstiftung, habe noch am Tattag entkräftet werden können. Die weiteren Ermittlungen richteten sich in der Folge gegen einen österreichischen Bekannten des Opfers, der Zugang zu Schrotflinten hatte. Diese habe man zunächst bei den Durchsuchungsmaßnahmen nicht sicherstellen können. Mittlerweile seien die Waffen jedoch andernorts aufgefunden worden, "sie konnten jedoch als Tatwaffen ausgeschlossen werden", führen Kripo und Staatsanwaltschaft weiter aus.

Ermittlungen auf weiteres Umfeld ausgeweitet

Da trotz der "intensiven und aufwendigen Maßnahmen, insbesondere im persönlichen Nahfeld des Opfers", bisher kein Täter ermittelt werden konnte, kündigen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft an, die Ermittlungen nochmals auf das weitere Umfeld des Opfers auszuweiten.

10.000 Euro Belohnung für Hinweise

In diesem Zusammenhang sei man erneut auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

− red/seb