Geruchloses Gas
Tödliche Gefahr durch Holzöfen: So schützen Sie sich vor Kohlenmonoxid

02.11.2022 | Stand 03.11.2022, 7:19 Uhr

Es kommt immer wieder zu Todesfällen durch defekte Holzöfen und Gasthermen, weil Kohlenmonoxid austritt. Kleine Geräte können davor schützen. −Foto: Christin Klose/dpa

Es kommt immer wieder zu Todesfällen durch defekte Holzöfen und Gasthermen, weil Kohlenmonoxid austritt. Kleine Geräte können davor schützen. Sie müssen aber an den richtigen Stellen angebracht sein.



Sind Holzofen, Gastherme oder Ölheizung defekt, können sie Kohlenmonoxid (CO) ausstoßen - ein tödliches Gas. Davor warnen CO-Melder. Sie lösen bei einer bestimmten CO-Konzentration in der Raumluft Alarm aus.

Die Gefahr sollte nicht unterschätzt werden: „Kohlenmonoxid verursacht in Deutschland jedes Jahr mehrere tausend Vergiftungen, darunter mehrere hundert Todesfälle“, warnt Prof. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das Gas entsteht bei der chemisch unvollständigen Verbrennung von Holz, Kohle, Heizöl oder Erdgas. Noch schlechter ist übrigens die Idee, seinen hauseigenen Müll im Holzofen zu verheizen, wie ein Experte erklärt.

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Atemlähmung und Herzversagen drohen

Das geruch- und farblose Gas verhindert im Körper, dass das Blut den lebenswichtigen Sauerstoff transportiert. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Kurzatmigkeit sind Symptome einer leichten bis mittelschweren Vergiftung. Schwerere Verläufe können Herzrhythmusstörungen und Blutdruckschwankungen, epileptische Anfälle, Bewusstseinsstörungen sowie Atemlähmung und Herzversagen zur Folge haben.

Bei schweren Vergiftungserscheinungen rät das BfR, den Rettungsdienst zu alarmieren. Bei leichten Symptomen und in unklaren Fällen kann ein Anruf bei einem Giftinformationszentrum sinnvoll sein.

Auch verstopfte Abluftrohre können eine lebensbedrohende CO-Konzentration in der Raumluft bewirken. Und Kohlenmonoxid durchdringt Wände und Decken. Man kann also auch bei defekten Anlagen in Nachbarwohnungen in Gefahr geraten.

Wohin die Geräte im Raum kommen

Daher rät die Initiative „CO macht K.O.“, nicht nur in jedem Raum mit brennstoffbetriebenen Geräten wie Gastherme, Ölheizung oder Kamin zur Installation eines Melders. Sondern zudem in allen Räumen, in denen sich Menschen länger aufhalten. Wie das Wohnzimmer und das Schlafzimmer.

CO-Melder sehen ähnlich aus wie Rauchmelder an der Decke. Sie werden in Räumen ohne Heizgeräte aber auf der Höhe installiert, auf der man üblicherweise im Zimmer einatmet - also im Schlafzimmer auf Höhe des Kopfkissens oder nahe des Schreibtisches auf Höhe des Kopfes beim Sitzen. In Räumen mit Heizgeräten kommen sie im Abstand von einem bis drei Metern zum Gerät an die Wand oder zentral im Raum an die Decke.

− dpa/lha