Thomas Gottschalk betrachtet seine Tätigkeit im Fernsehen nicht als Kunst. „Ich bin kein Künstler. Das Spontane hat für mich nichts mit Kunst zu tun. Das Spontane ist eine Begabung“, sagte er am Mittwochabend in Passau. Dort verlieh ihm Angelika Diekmann, Verlegerin der Mediengruppe Bayern, den „Menschen in Europa“-Kunst-Award.
Die Laudatio auf den 72-jährigen Gottschalk hielt Künstler Markus Lüpertz, der dem Moderator das Talent bescheinigte, Zeit in Kurzweil zu verwandeln und für gute Laune zu sorgen.
„Dieser Moment hat etwas Zauberhaftes“
Im Gegensatz zu ihm mache sich ein Künstler vorher Gedanken, was er sagen will, so Gottschalk. „Ich bin jemand, der aus einem Moment etwas macht. Dieser Moment hat etwas Zauberhaftes. Das klingt jetzt pathetisch. Man sieht sein Publikum und will, dass sich keiner langweilt.“ Das gelte auch und gerade in schwierigen Zeiten. „Es ist immer für ehrliche Leichtigkeit Platz. Mit Unterhaltung machst Du niemanden besser, aber es geht ihm hinterher besser.“
„Ich produziere Seifenblasen, die zerplatzen“
Über seine TV-Moderationen sagte Gottschalk: „Ich produziere Seifenblasen, die zerplatzen.“ Die Bilder von Lüpertz dagegen hingen noch jahrzehntelang an der Wand. Und: „Auch das ist ein Merkmal von Künstlern, dass sie sich ihr Leben lang in Frage stellen - ist mir nie passiert“, scherzte Gottschalk in bester Plauderlaune.
Am 19. November moderiert Thomas Gottschalk in Friedrichshafen die ZDF-Show „Wetten, dass..?“. Eine Neuauflage der Kultshow hatte vor einem Jahr etwa 14 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte gelockt, woraufhin der Sender zwei weitere Shows ankündigte.
− fh
Artikel kommentieren