Passau
Tag des offenen Denkmals: Sonderführungen auf der Veste Oberhaus und im Kirchturm von St. Nikola

08.09.2022 | Stand 21.09.2023, 21:07 Uhr

Ein Ort, an den man normalerweise nicht hinkommt. Am Sonntag bietet das Oberhausmuseum im Rahmen des Tags des offenen Denkmals Führungen unter anderem im Dachboden an. −Foto: Peda

Eintauchen in die Geschichte: Am Sonntag, 11. September, öffnen die Veste Oberhaus und das Oberhausmuseum für alle Denkmal-Fans bei kostenlosem Eintritt die Burgtore. Auch die spätgotischen Wandmalereien im Kirchturm von St. Nikola sind an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich.

Gemäß dem diesjährigen Motto des Tags des offenen Denkmals "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz" erfahren die Besucher in geführten Rundgängen um 11, 14 und 16 Uhr spannende Details zur über 800-jährigen Geschichte der Veste Oberhaus. In den circa einstündigen Führungen begeben sich die Besucher auf die Suche nach Spuren der ehemaligen Burgbewohner und erhalten Einblicke in bauliche Verwandlungen. Neben der Besichtigung des Neuwalls und des äußeren Burghofs wird bei der Begehung des Dachbodens ein besonderer Blick hinter die Kulissen der historischen Burgmauern ermöglicht.

Die Führungen sind kostenlos, jedoch nicht barrierefrei und somit nur für Personen geeignet, die gut zu Fuß sind. Da sie bei jeder Witterung im Freien stattfinden (Treffpunkt äußerer Burghof), ist auf wetterfeste Kleidung zu achten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bei den Führungen ist eine Anmeldung an der Museumskasse vor Ort notwendig.

Einblicke in das mittelalterliche Leben auf der Burg

Das Oberhausmuseum ist am Tag des offenen Denkmals ebenfalls geöffnet und lädt alle Besucher zum freien Eintritt ein. Die Ausstellungen geben Einblicke in das mittelalterliche Leben auf der Burg und beleuchten die wechselvolle Geschichte der Stadt. Glänzende Rüstungen und gotische Tafelgemälde laden zu einer Reise in die Vergangenheit ein.
Das Staatliche Bauamt macht an diesem Tag die spätgotischen Wandmalereien im Kirchturm der staatseigenen Kirche St. Nikola zu Passau öffentlich zugänglich. Die aufwendige Malerei mit farbig gefassten Gewölberippen, Ranken aus Laubwerk und figürlichen Darstellungen, die ikonografisch als die Heiligen Barbara (mit dem Turm) und Katharina (mit Rad und Schwert) an der Südwand sowie Andreas (Kreuzträger) an der Nordwand identifiziert werden können, lassen vermuten, dass es sich bei dem Raum ursprünglich um eine mittelalterliche Turmkapelle handelte.



St. Nikola-Kirche: Wandmalereien aus dem Jahr 1518


Das Bauamt Passau ließ die Wandmalereien im ersten Turmobergeschoss, die sich unter einer barocken Tünche erhalten hatten, 2019 restaurieren und 2022 im Kirchturm eine Stahltreppe zur Erschließung von Turm und Dachstuhl der St. Nikola-Kirche einbauen. Über diese Treppe sind auch die Wandmalereien, die auf das Jahr 1518 datiert werden können, im Kirchturm wieder zugänglich. Für Leitenden Baudirektor Norbert Sterl vom Staatlichen Bauamt Passau sind diese Wandmalereien ein typisches Beispiel für das diesjährige Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz.", da der wiederentdeckte ehemalige Sakralraum im Kirchturm von St. Nikola noch weitgehend unerforscht ist und die Spurensuche zur geschichtlichen Einordnung des Raums und seiner Ausstattung erst am Anfang steht.
Besichtigungen werden im Zeitraum von 10 bis 16 Uhr angeboten. Wegen der beengten Verhältnisse im Kirchturm finden die Führungen viertelstündlich in kleinem Kreis für jeweils bis zu sechs Personen statt. Informationen zur Baugeschichte und zur Restaurierung werden im Anschluss an die Besichtigung der Wandmalereien angeboten.Alternativ zu einem Besuch vor Ort bietet das Staatliche Bauamt Passau auch einen virtuellen 360°-Rundgang zur Besichtigung der Wandmalereien im Kirchturm und der Kirche St. Nikola an. Dieser kann am 11. September über die Internetseite des Staatlichen Bauamts Passau (https://www.stbapa.bayern.de/) aufgerufen werden.

− red