Freyung-Grafenau
Sportvereine trotzen Corona

TV Freyung und TSV Waldkirchen trainieren drinnen, wo 2G plus gilt – Beide sind gut aufgestellt

18.01.2022 | Stand 22.09.2023, 0:02 Uhr

Tanzen ist eine von vielen Sportarten, die man beim TV Freyung drinnen machen kann. Für die Mitglieder der Gruppe gilt die 2G plus-Regel. Das Foto zeigt die Sparte im Jahr 2020. −Foto: Archiv/Schaub

Egal, ob Tanzen, Turnen, Taekwondo oder Tischtennis: Beim TV Freyung und TSV Waldkirchen, die zu den größten Sportvereinen im Landkreis FRG gehören, kann man vieles drinnen trainieren. Derzeit sind "eigentlich alle" Sparten aktiv, informieren übereinstimmend Dr. Josef Wegele, Vorsitzender des TV Freyung, und Franz Brunner, Kassier des TSV Waldkirchen. Beide sehen ihre Vereine gut aufgestellt – trotz Corona.

Aber was gilt derzeit überhaupt für Hallensport? Christian Luckner, stellvertretender Pressesprecher am Landratsamt Freyung-Grafenau, verweist auf die Regelungen des Bayerischen Ministeriums für Inneres und Sport. Auf der Homepage ist zu lesen, dass in Sporteinrichtungen 2G plus gilt. "Der Zugang ist nur Sporttreibenden erlaubt, soweit diese geimpft oder genesen oder unter 14 Jahren sind und zusätzlich über einen Testnachweis verfügen." Keinen Test brauchen Kinder bis zum sechsten Geburtstag, regelmäßig getestete Schüler und dreifachgeimpfte Leute.

TV Freyung: Einbußen "nicht so drastisch"

"Die Umsetzung ist eine relativ simple Sache", findet der 71-jährige Wegele. Die Gruppenleiter kontrollieren die Nachweise. Dokumentieren müssen sie die einzelnen Sportler nicht. Noch geringer falle der Aufwand bei einer Kinder-Gruppe aus. Schließlich kenne der Trainer alle 15 bis 20 Nachwuchs-Sportler, die zum Beispiel zum Fußballspielen in die Dreifachturnhalle kommen. Das Nachfragen könne er sich so sparen.

Für Trainer gilt übrigens nicht 2G plus, sondern 3G. Schließlich fallen die unter die Regelungen für Arbeitnehmer, erklärt Wegele. Wer also nicht geimpft ist, muss einen Testnachweis bringen und den "14 Tage aufbewahren".

Für nicht geimpfte Mitglieder der elf TV-Sparten führt kein Weg in die Halle. "Das haben wir direkt kommuniziert", betont der Vereinsvorsitzende und verweist auf E-Mails, WhatsApp-Nachrichten und persönliche Telefonate. Es könne keiner behaupten, dass er nichts von den Vorgaben wisse. Vermehrte Austritte von ungeimpften TVlern hat es nach Aussage von Wegele nicht gegeben. In den letzten Tagen sei die Mitgliederzahl etwa bei 1006 gelegen. Vor einem Jahr verzeichnete der TV noch 1015 Mitglieder. Die Anzahl der Austritte hält sich also "im Rahmen", findet der ehemalige Arzt.

Ein weiteres großes Thema für Vereine ist in Corona-Zeiten die finanzielle Situation. Doch auch hier steht der TV Freyung relativ gut da. Die Einbußen sind "nicht so drastisch", bilanziert Wegele. Zu Buche schlagen würden zum Beispiel ausgefallene Fußballturniere und weggefallene Eintrittsgelder für Spiele der ersten Mannschaft zwar schon. Aber die erhöhte Sportförderung hat nach Angaben des Vereinsvorsitzenden so einiges kompensiert.

Den aktuellen Inzidenz-Wert in FRG beschreibt Wegele als "beruhigend". Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass der Landkreis im vergangenen Jahr schon mal trauriger Spitzenreiter gewesen sei. Dementsprechend hofft der Vereinsvorsitzende heuer auf "weniger Corona". Für "seinen" TV wünscht er sich einen "uneingeschränkten Sportbetrieb – ohne Test, Impfpass und Maske".

Genau so geht es Franz Brunner, Kassier des TSV Waldkirchen. Der 66-Jährige hofft darauf, dass vor allem Kinder und Jugendliche heuer "uneingeschränkt Sport treiben" können. Denn gerade die seien "heiß aufs Trainieren". Die Termine finden derzeit vorwiegend drinnen statt. Der TSV hat insgesamt vierzehn Sparten. Die größten, die momentan in einer Halle sporteln, sind Eislauf mit 175 Mitgliedern, Volleyball mit über 220 Mitgliedern und Fußball mit 489 Mitgliedern.

TSV Waldkirchen: Mehr Mitglieder – trotz Corona

Laut Brunner gibt es auch beim TSV Waldkirchen keine Probleme bei der Umsetzung von 2G plus. Man wolle da "wirklich konsequent" sein. Das führe vereinzelt zu Ärger. Zum Beispiel, wenn Ungeimpfte nicht zum Training kommen dürfen. Das müsse dann der Trainer ausdiskutieren. Mit Blick auf die Vorstandschaft betont der Kassier: "Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass Impfen eine Vorsorge für eine Erkrankung ist." Es gehe nicht darum, "das und das" zu dürfen.

Austritte von Ungeimpften hat es beim TSV Waldkirchen weniger gegeben, wie Brunner erzählt. Er freut sich vielmehr über eine in Corona-Zeiten eher überraschende Entwicklung: Die Mitgliederzahlen sind nicht gesunken, sondern gestiegen. "Knapp 20 Mitglieder" habe der Sportverein heuer mehr als im Januar vergangenen Jahres. Alles in allem kommt er im laufenden Jahr auf 1244 Sportler. Der Kassier erklärt sich den Zuwachs dadurch, dass der Verein nach wie vor viel Jugendarbeit mache.

"Auch finanziell kann ich nicht klagen", findet der Kassier. Die sogenannte Vereinspauschale sei vom Freistaat Bayern verdoppelt worden, was dem TSV sehr geholfen habe. Einerseits seien die Einnahmen "schon geschwunden", andererseits gebe es ohne Spielbetrieb auch weniger Kosten. Zum Beispiel fallen die Fahrkosten zu den Spielen weg.

Und so müssen sich die Mitglieder des TSV Waldkirchen und des TV Freyung keine Sorgen um ihre Vereine machen und können sich ganz auf ihren Sport konzentrieren – egal, welcher das ist.