Friedrichshafen/Passau
So viel Erfolgsbeteiligung zahlt die ZF ihren Mitarbeitern

12.04.2019 | Stand 20.09.2023, 2:26 Uhr

Die ZF Friedrichshafen AG zahlt 53000 Beschäftigten an den Standorten in Deutschland eine Erfolgprämie von 1100 Euro plus 15 Euro pro Jahr Betriebszugehörigkeit. (Foto: dpa)

Jetzt ist die Summe, die ZF an ihre Mitarbeiter als Erfolgsprämie bezahlt, bekannt: 1100 Euro brutto plus 15 Euro für jedes volle Jahr der Betriebszugehörigkeit erhalten die in Vollzeit beschäftigen Tarifmitarbeiter an den deutschen Standorten, darunter Passau und Aschau (TRW). Das ist weniger als im Vorjahr, als 1480 Euro bezahlt wurden, aber damit war bereits gerechnet worden.

Gesamtbetriebsrat Achim Dietrich zeigt sich laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Konzernzentrale in Friedrichshafen zufrieden mit dem ausgehandelten Ergebnis. Zwar hätten die Mitarbeiter an den Standorten nicht weniger geleistet als 2017, führt Dietrich Rekordauslastung mit Überstunden und Wochenendarbeit an vielen Standorten in Deutschland auf. "Wir sehen im Ergebnis aber auch die sich abschwächende Konjunktur und höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung", findet er deshalb die 1100 Euro Prämie in Ordnung. Der Betrag sei ein "dementsprechender Anteil am wirtschaftlichen Erfolg von ZF".

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"Mit ihrem persönlichen Einsatz haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beigetragen, ZF als einen der führenden Automobilzulieferer weiter voranzubringen und neue Lösungen für die Mobilität von morgen zu entwickeln. Diese Leistung honorieren wir mit der betrieblichen Erfolgsbeteiligung", wird Sabine Jaskula, ZF-Vorstandsmitglied für Personal und Recht und Arbeitsdirektorin, in der Pressemitteilung zitiert.

In der vergangenen Woche hatte die Erfolgsprämie für Unruhe gesorgt: weil gar nicht von ihr gesprochen worden war. Als Vorstandsvorsitzender Wolf-Henning Scheider am vorvergangenen Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz die Zahlen nannte, war die Extrazahlung für die Mitarbeiter kein Thema, obwohl das Tradition war.

Laut PNP-Recherchen hatten sich zuvor Mitarbeitervertretung und Konzernspitze nicht über die Berechnungsgrundlage für die Beteiligung einigen können, weshalb das Thema ausgespart wurde und für Ärger unter anderem am Standort Passau sorgte. Hier wurde PNP-Informationen schon zur Ablehnung von Wochenendmehrarbeit aufgerufen.

Bevor es so weit kommen konnte, kam nun die Einigung zustande, die am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben wurde.

Die betriebliche Erfolgsbeteiligung wird zusätzlich zu der tarifvertraglich festgelegten Vergütung gezahlt und – angeglichen an die individuelle Arbeitszeit und unterjährige Unternehmenszugehörigkeit – mit dem April-Entgelt an insgesamt rund 53 000 anspruchsberechtigte Beschäftigte in Deutschland überwiesen, so ZF.

− ek