Tatort im Niemandsland
Seit 100 Jahren ein Mythos: Der Mord von Hinterkaifeck mit sechs Toten

27.03.2022 |

Sechs Tote, alle ermordet. Was genau in Hinterkaifeck passiert war? Das weiß man bis heute nicht, auch 100 Jahre danach. Von einem Ort, der die Menschen nach wie vor in seinen Bann zieht.

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Der Gröberner Ortsführer Lorenz Schlittenbauer war gerade beim Kaffeetrinken, als seine beiden Töchter in der Tür standen. Da stimme was nicht, in Hinterkaifeck. Es war der 4. April 1922, ein Dienstag, als Schlittenbauer aufstand, zwei Nachbarn bat, ihn zu begleiten, um nach dem Rechten zu sehen. Was die Männer entdeckten, raubte ihnen den Atem.

Wer die Menschen, die hier leben, auf den Fall Hinterkaifeck anspricht, wird in der Regel auf höfliche Zurückhaltung stoßen. Früher, da wurden Waidhofener auch schon mal garstig. "Lassen Sie mich in Ruhe!" Auch: "Hauen S’ ab!" Inzwischen hat man sich mit den Pilgern abgefunden, hat seinen Frieden mit ihnen gemacht. Selbst wenn man auf jemanden aus der Familie Schlittenbauer trifft (und die Wahrscheinlichkeit ist nicht klein, denn die Familie ist groß), erlebt man höfliche Menschen, die mit stoischer Gelassenheit die immer gleichen Sätze sagen: "Man wird es wohl niemals herausfinden." Oder: "Es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben." Oder auch: "Nein, wir wissen es auch nicht."

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