Bergen
Sechs Tourengeher von Lawine verschüttet

Großalarm am Samstagmittag am Hochfelln – Alle Verunglückten können sich selbst befreien

21.03.2021 | Stand 22.09.2023, 2:26 Uhr

Die Einsatzmannschaft suchte den Lawinenkegel am Hochfelln mit zwei Hunden und speziellen Suchgeräten ab. −Fotos: Bergwacht Bergen

Großalarm ist am Samstag für die Bergwacht Bergen (Lkr. Traunstein) und die umliegenden Bereitschaften ausgelöst worden. Grund für die Alarmierung, die gegen 12.30 Uhr erfolgte, war die Meldung eines Lawinenabgangs im Bereich der Skiabfahrt am Hochfelln. Am Ende ging der Lawinenabgang glimpflich aus.

Zunächst waren die genaue Einsatzstelle sowie eine mögliche Verschüttung von Tourengängern unklar gewesen. Nach und nach verschafften sich die Bergwachtler mehr Informationen, so dass sich die Suche auf den Bereich des sogenannten Treffers konzentrierte. Wegen der unklaren Lage wurde eine Vielzahl von Bergwacht-Rettern inklusive der Lawinenhundestaffel Chiemgau und des Technikbusses der Bergwacht Chiemgau mobilisiert.

Ein Meter Neuschnee bei starkem Wind gefallen

Ein Voraustrupp mit Einsatzkräften aus Bergen und zwei Suchhunden machte sich umgehend mit der Seilbahn sowie einer Pistenraupe auf den Weg zum Unglücksort. Ein Einsatz mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14 musste abgebrochen werden, da teils starker Schneefall und stürmischen Böen einen Suchflug unmöglich machten.

Ein Bergwachtler aus Freilassing begann im Bereich Kohlstatt umgehend, Augenzeugen zu befragen, wodurch immer mehr Informationen bekannt wurden. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass sechs Skitourengeher durch die Lawine teilverschüttet worden waren, sich aber alle selbst aus der Lawine befreien konnten. Die Einsatzmannschaft richtete vor Ort sofort einen Lawinen-Warnposten ein und suchte den Lawinenkegel mit zwei Hunden und speziellen Suchgeräten ab. Erfreulicherweise wurden keine weiteren Verschütteten gefunden, so dass der Einsatz schließlich beendet werden konnte.

Die Bergwacht Bergen stellt in ihrem Einsatzbericht die Unterstützung durch die umliegenden Bergwacht-Bereitschaften, die Besatzung von Christoph 14, die Lawinenhunde-Teams und das Team der Hochfelln-Seilbahn heraus, die für die Einsatzkräfte sofort den Betrieb aufgenommen und einen Teil der Einsatzmannschaft auch mit der Pistenraupe transportiert hatte. Für die Lawinenhunde war es ein extrem anstrengender Einsatz, da das Laufen auf vier Pfoten bei rund einem Meter Neuschnee ein großer Kraftakt war. Die Bergwacht hat alle Tourengeher gebeten, aufgrund der erheblichen Mengen an Neuschnee, die teils bei viel Wind gefallen sind, eine intensive Beurteilung der Lawinengefahr durchzuführen.

− red