Dutzende Verletzte
Schwerer Bus-Unfall in Inzell: Das sagen Ermittler und Busunternehmen

01.03.2022 | Stand 21.09.2023, 5:49 Uhr

Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen auf der Bundesstraße B306 am Ortsausgang von Inzell (Landkreis Traunstein) neben einem umgekippten Reisebus am Straßenrand. Bei dem Unfall sind Dutzende Menschen verletzt worden. Mehrere Betroffene wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser in der Umgebung gebracht, wie Feuerwehr und Polizei mitteilten. −Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein/dpa

Nach dem schweren Busunglück mit Dutzenden verletzten Skiurlaubern aus NRW ist die Unfallursache weiter Gegenstand der Ermittlungen. An einem übermüdeten Busfahrer habe es nicht gelegen, so Staatsanwaltschaft und Reisebusunternehmen.



Zu dem schweren Bus-Unfall in Oberbayern mit mehr als 50 verletzten Skiurlaubern aus Nordrhein-Westfalen wird weiter ermittelt. Klar ist nun zumindest: Der Fahrer saß nicht zu lange am Steuer. Ein Verstoß gegen die Lenkzeiten liege nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft Traunstein am Montagabend auf Anfrage mit. Der Busfahrer habe noch nicht vernommen werden können.

Die Anklagebehörde hatte am Wochenende die Ermittlungen übernommen. Der Reisebus mit 61 Fahrgästen, darunter auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, war am Samstagmorgen nahe Inzell von der Straße abgekommen und eine Böschung hinuntergekippt. Unklar ist, warum der Bus von der Straße abkam. Von einer Fremdbeteiligung gehen die Beamten nicht aus.

Keine Verstöße gegen die gesetzlichen Ruhezeiten

Auf Anfrage versicherte auch das Reisebusunternehmen aus Beckum am Montagabend in Westfalen, dass es bei der Fahrt keine Verstöße gegen die gesetzlichen Ruhezeiten geben habe. So seien für die Fahrt zwei Fahrer - neben dem Hauptfahrer ein Ablösefahrer - eingesetzt gewesen, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens Engel Touristik. Der im Unternehmen "als äußerst gewissenhaft und routiniert" bekannte Fahrer habe alle vorgeschriebenen Pausenzeiten eingehalten.

Auch entspreche das verunglückte Fahrzeug dem aktuellen Stand der Technik. Es sei am 8. Januar einer letzten Sicherheitsprüfung unterzogen worden. Das Unternehmen betonte, die Arbeit der Ermittlungsbehörden vollumfänglich zu unterstützen und drückte Bedauern über die Verletzen aus.

Die Menschen waren auf dem Weg zum Skiurlaub ins österreichische Kaprun, das etwa 70 Kilometer weiter südlich liegt. Hunderte Rettungskräfte aus der Region und sechs Hubschrauber waren laut Feuerwehr über Stunden vor Ort. Die Polizei zählte nach Rückmeldungen aus Krankenhäusern am Sonntag 52 Verletzte, davon 14 Schwerverletzte. Der 58-jährige Fahrer sei leicht verletzt worden.

− dpa