PNP-Gesundheitsserie
Schluckauf: Wie er entsteht - und wann man damit zum Arzt sollte

21.03.2021 | Stand 20.09.2023, 5:35 Uhr

Hilft ein Glas Wasser gegen akuten Schluckauf? Wir haben bei einem Hausarzt nachgefragt. −Foto: dpa

Gerade im Erwachsenenalter ist er vielen peinlich: der Schluckauf. Dabei ist der sogenannte Singultus eher harmlos und vergeht in der Regel schnell wieder. Doch was, wenn nicht?

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Wie ein Schluckauf entsteht und wann man im Fall der Fälle zum Arzt sollte, verrät der Hausarzt und stellvertretende Vorsitzende des Hausärzteverbandes Niederbayern, Dr. Stefan Putz aus Iggensbach (Landkreis Deggendorf), im Gespräch mit unserer Zeitung.



Schluckaufbeschwerden haben ihren Ursprung im Vagusnerv im Hirnstamm. Der sorgt dafür, dass sich das Zwerchfell verkrampft. Dann schließt sich die Stimmritze zwischen den Stimmbändern. Die Luft aus der Lunge kann so nicht entweichen und prallt gegen die Stimmbänder. Das ist das berühmte "Hiks".

"Normaler" Schluckauf sollte in der Regel nach kurzer Zeit von selbst wieder vergehen. "Man muss an etwas Lustiges denken", sagt Putz, dann gibt sich das lästige Hiksen oft schnell von selbst wieder.

Zum Arzt sollte man gehen, wenn:

1. der Schluckauf länger als zwei Tage andauert

2. der Schluckauf häufig auftritt

3. sich zum Schluckauf andere Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit gesellen

4. andere neurologische Symptome als Begleiterscheinungen auftreten wie etwa Schwindel oder Gefühlsstörungen.

Weil der Ursprung des Schluckaufs, das Schluckauf-Zentrum quasi, ja im Gehirn liegt, sollte im Zweifel ein Hausarzt oder gleich ein Neurologe zu Rate gezogen werden.