Ainring
Rüffel nach Lotzes Parteitagskritik? JU ärgert sich über Kaniber

01.11.2019 | Stand 20.09.2023, 23:16 Uhr

Welche Worte genau zwischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (links) und der Ainringerin Hannah Lotze gewechselt wurden, bleibt ihr Geheimnis. −Fotos: dpa/ZDF

Sie war das Gesicht zum "Nein" des CSU-Parteitags zu Söders Frauenquote: Die Ainringerin Hannah Lotze, die vor der Abstimmung in München pointiert gegen den Vorschlag gewettert hatte. Für diesen Mut erntete die 22-Jährige viel Lob und Anerkennung - auch von CSU-Granden (wir berichteten). Weniger begeistert war zunächst offenbar CSU-Kreischefin und Staatsministerin Michaela Kaniber: Wie die Heimatzeitung erfahren hat, nahm Kaniber Lotze am Rande der Aufstellungsversammlung für die CSU-Kreistagsliste zur Seite. Sie drückte ihren Ärger darüber aus, dass die 22-Jährige in München das Wort ergriffen hatte, obwohl sie nur als Gast und nicht als Delegierte auf dem Parteitag war.

Eine Kritik, die Lotze nicht nachvollziehen kann: "Ich habe beim Parteivorstand nachgefragt, ob ich reden darf", erzählt die stellvertretende JU-Kreisvorsitzende auf Nachfrage der Heimatzeitung. Der Vorstand habe ihr - mit dem Hinweis, dass es sich um einen Basisparteitag handle - gerne das Wort erteilt. "Und ich bin mir sicher, dass mich niemand kritisiert hätte, wenn meine Wortmeldung im Sinne des Vorschlags gewesen wäre." Was Kaniber konkret gesagt hat, darüber will sich Lotze in der Öffentlichkeit aber nicht auslassen - nur, dass es "ungut" gewesen sei. In der Jungen Union herrschte die vergangenen Tage jedenfalls Unmut über die Kreischefin und deren mangelnden Rückhalt für Lotze.

Von der Heimatzeitung mit der Angelegenheit konfrontiert relativiert Kaniber den "Ordnungsruf" allerdings: "Da ist halt ein bisschen gewitzelt und gestichelt worden." Freilich habe Lotze beim Parteitag reden dürfen, und eigentlich könne sie das Handeln der jungen Parteifreundin ja auch nachvollziehen. "Ich war ja vor zehn Jahren, zum Start meines politischen Engagements, selbst so heißblütig, was das Thema Quote anging." Damals sei sie ebenfalls dagegen gewesen. "Aber in der Zwischenzeit habe ich als Mandatsträgerin einfach gemerkt, wie schwierig es ohne Quote ist, genügend Frauen für die Listen und Vorstände zu finden."

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