Bodenmais
Rotary Club Bayerwald-Zwiesel: Birgit Nistler übergibt das Steuerrad

Präsidentenwechsel des Rotary Club Bayerwald-Zwiesel: Winfried Schubert an der Spitze

30.06.2021 |

Die scheidende Präsidentin Birgit Nistler übergab das Steuerrad an ihren Nachfolger Winfried Schubert. −Foto: Löw

Was 2020 am Beginn der Pandemie nur in kleinstem Rahmen möglich war, konnte 2021 wieder groß gefeiert werden: Die alljährliche Präsidentenübergabe beim Rotary Club Bayerwald-Zwiesel. Dazu trafen sich die Rotarier im Biergarten der GutsAlm Harlachberg. Von Birgit Nistler ging das Rotarier-Steuerrad an Winfried Schubert über.

Leonard Becker stimmte mit seiner Gitarre die Gesellschaft auf die Feier ein. Mit Applaus wurde Felix Ulrich, Geschäftsführer der IBU Brandschutz aus Kirchberg, als neues Mitglied empfangen. War es doch der große Wunsch der Noch-Präsidentin Birgit Nistler gewesen, neue Mitglieder zu werben. Ein Novum bei der Präsidentenübergabe: Es gab weder eine "Abschiedsrede" mit Rückblick auf das vergangene Jahr der Past-Präsidentin noch eine "Antrittsrede" mit vielen Ankündigungen des neuen Präsidenten.

Stattdessen warfen sich beide Präsidenten anhand eines "Drehbuchs", geschrieben von Winfried Schubert, in einem launigen Zwiegespräch mit vielen Zitaten die Bälle zu. In einem Anflug von Nostalgie sah Birgit Nistler auf ihr Präsidentenjahr zurück, auf die nicht zustande gekommenen Events, angefangen vom Arbergipfeltreffen mit Ryla-Seminar über das Freundschaftstreffen mit dem österreichischen Club Oberwart-Hartberg bis zum Rotarischen Skirennen am Arber. Winfried Schubert versprach, dass alle bis vor Corona mit großem Erfolg durchgeführten Veranstaltungen auch in seinem Präsidentenjahr weiter Bestand haben werden.

Besonders gefreut habe sie, sagte Nistler, dass der Austauschschüler Jesus aus Mexiko, der nun bereits zwei Jahre im Bayerischen Wald lebt, bei Cristina Wahler ein richtiges Zuhause gefunden hat. Nistlers Resümee und Ratschlag lautete: "Dass wir uns alle nicht so wichtig nehmen, humorvoll bleiben und den Respekt voreinander bewahren, dass wir versuchen, alle einzubeziehen, dass sich jeder wertgeschätzt und als Teil des Clubs versteht. Aber auch, dass wir uns noch stärker mit anderen Clubs vernetzen, Erfahrungen austauschen."

Winfried Schubert bedankte sich für Nistlers Einsatz, den Club in dieser schwierigen Zeit gut zusammengehalten zu haben. Für ihn ist es das dritte Präsidentenamt: Schubert war einmal Präsident eines Oberlandesgerichts und eines Landesverfassungsgerichts, jetzt folgt für ein Jahr der Rotary-Club Bayerwald- Zwiesel. In diesem Jahr wolle er alles Bewährte übernehmen und fortsetzen. Die "Plaudermeetings" will er umbenennen in "Open Space Meetings". Eine Weinprobe als geselligen Abend mit Musik und Gedichten soll es geben, eine "Präsidentenreise" nach Sachsen-Anhalt, nach Dessau und Naumburg mit ihren Welterbestätten und nach Wittenberg. Und als sein Generalthema spricht Schubert Solidarität an – den Wert der Gemeinschaft. "Und wir sollen uns um die Jugend kümmern", wie er meinte. Geplant sind Seminartage mit Schülerinnen und Schülern aus Zwiesel und Viechtach und jeden Monat ein Referat, das Solidarität aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet: Soziologie, Theologie, Äthiopien, Jugoslawien, Sport.

Mit der Übergabe der rotarischen Insignien, Präsidentenkoffer, Steuerrad und Geschenke, an Winfried Schubert wurde in das neue rotarische Jahr 2021/2022 übergeleitet. Zum Schluss brachte Winfried Schubert noch ein Hinweis aus dem Fußball: "Jeder in der Mannschaft ist wichtig, Stürmer, Verteidiger, Mittelfeldspieler, Torwart, Trainer und Manager. Und so brauchen wir im Rotary-Club zum Gelingen auch jedes Clubmitglied."

Winfried Schubert hat in München Jura studiert, war Richter und Staatsanwalt in München und Generalstaatsanwalt in Jena, bevor er Präsident des Oberlandesgerichts Naumburg und zusätzlich Präsident des Landesverfassungsgerichts Sachsen-Anhalt wurde. Er war als Veranstalter der Europatagung der Generalstaatsanwälte Europas, der Europatagung der Präsidenten der Oberlandesgerichte Europas und der Jahrestagung der Verfassungsgerichtspräsidenten tätig.

Seit seiner Pensionierung ist er juristischer Experte im Auftrag der Bundesregierung in Europa und Asien: Ukraine, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Armenien, Kirgistan und Tunesien. Darüberhinaus ist er einer von vier Ombudsmänner der Schlichtungsstelle des Sparkassenverbands Berlin. Seine fachliche Vorliebe gilt dem "Codex Hammurabi", einer Schrift, die 1800 v.Chr. entstand. Seit 2018 lebt er mit seiner Frau im Bayerischen Wald.

− bb

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