Reisen ja - aber Sicherheit geht vor
Repräsentative Studie der Uni Passau zum Reisen in Coronazeiten

20.06.2021 | Stand 21.09.2023, 3:38 Uhr

Individuelles Reisen im Inland oder innerhalb Europas erfreut sich großer Beliebtheit. Immer mehr Deutsche finden einen Urlaub mit dem Wohnmobil sehr interessant. −Foto: Mychele Daniau/afp

Die repräsentative Studie der Uni Passau zeigt eine deutliche Tendenz zum Reisen in Coronazeiten: Reisen ja - aber Sicherheit geht vor.

Das Institut CENTOURIS der Universität Passau hat im Mai eine bundesweite Umfrage zu den Veränderungen im Reiseverhalten der Deutschen und den neuen Möglichkeiten kontaktlosen Reisens durchgeführt. Erste Ergebnisse liegen vor.



Das Urlaubsprofil 2021 ist geprägt von individuell geplanten, kürzeren Aufenthalten in touristischen Selbstversorgerunterkünften mit Eigenanreise und Aktivitäten auf dem Land und in der Natur. Negative Begleiterscheinungen sind vor allem ein erhöhter Vorbereitungsaufwand wie Probleme durch eine erschwerte Informationsbeschaffung, finanzielle Unsicherheiten sowie ein spürbarer Druck aus dem sozialen Umfeld. Auffällig ist die Zahlungsbereitschaft zur finanziellen Absicherung und ein erhöhtes Interesse für eine Beratung und Buchung im Reisebüro und der Nutzung des digitalen Impfpasses.

Rund ein Viertel der Befragten ist von der aktuellen Reisesituation verunsichert und reagiert entsprechend zurückhaltend. Die große Mehrheit kann sich aber vorstellen, 2021 noch zu verreisen, wenn auch nicht in Risikogebiete. Etwa ein Viertel hat bereits eine Reise gebucht. Sechs von zehn Personen gaben an, dass Reisen in ihrem sozialen Umfeld momentan eher verpönt seien. Vor allem die Jüngeren haben dieses Empfinden.

Reisevorbereitungen besonders schwierig

Die Reisevorbereitungen gestalten sich als besonders schwierig, allen voran die nicht vorhandene Beständigkeit der Planbarkeit und die Auswahl möglicher Reiseziele. Kompliziert ist für viele auch die Informationsbeschaffung zu Rahmenbedingungen bei An- und Abreise, die im Reiseland einzuhalten sind sowie zur allgemeinen Gesundheitsversorgung im Reiseland.

Bei den Reisezielen liegen das In- und Ausland etwa gleich auf - allerdings gab jeder zweite Inlandsreisende an, sein Reiseverhalten coronabedingt geändert zu haben. Bei Urlaubsreisen in das Ausland liegt der Fokus klar auf den europäischen Destinationen. Fast 60 Prozent der Befragten finden autarkes Reisen wichtig und denken hierbei vor allem an die Anreise mit dem eigenen Auto und an die Unterkunftsform Ferienwohnung oder -haus.

Kontaktloses Reisen stößt auf hohe Akzeptanz

Auch Camping erfreut sich dank Corona zunehmender Beliebtheit: Hochgerechnet rund 7,5 Millionen Deutsche finden einen Urlaub mit Wohnwagen, Wohnmobil oder Camper sehr interessant und jeweils knapp drei Millionen Deutsche überlegen seit der Pandemie, sich ein entsprechendes Fahrzeug anzuschaffen.

Kontaktloses Reisen stößt auf hohe Akzeptanz bei den Befragten, insbesondere um überhaupt wieder verreisen zu können. Dagegen lehnt gut ein Drittel der Befragten Maßnahmen zum kontaktlosen Reisen ab.

− pnp