Jäger gab Schuss ab
Projektil aus Jagdwaffe durchschlägt nahe Straubing Fenster von fahrendem Personenzug

10.12.2022 | Stand 08.06.2024, 2:08 Uhr |

Ein Projektil hat am Freitagnachmittag die Scheibe eines Personenzug durchschlagen und blieb in der Zugwand stecken. Der Vorfall ereignete sich zwischen Eglsee und der B20 nahe Straubing. Das Projektil stammt aus der Waffe eines Jägers. Verletzt wurde niemand, teilte die Polizei mit.



Noch aus dem Zug heraus war ein Notruf abgesetzt worden und am Bahnhof in Straßkirchen wartete die Polizei. Bei ihren Ermittlungen stießen die Beamten auf einen 47 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Straubing-Bogen, der Füchse jagte. Die Polizei vermutete, dass das Projektil aus der Waffe des Jägers stammt. Um das aber zweifelsfrei festzustellen, begannen noch am Freitagabend Experten des Landeskriminalamtes Waffe und Munition des Jägers sowie das Projektil aus dem Zug zu untersuchen. „Es musste ausgeschlossen werden, dass der Schuss aus einer anderen Waffe abgegeben wurde“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Der Verdacht der Beamten hat sich mittlerweile bestätigt: Das Projektil stammt zweifelsfrei aus der Waffe des Jägers.

Jäger saß auf einem Hochsitz



Warum das Projektil den Zug traf, ist noch nicht abschließend geklärt. Dazu seien weiterer Ermittlungen erforderlich, hieß es von Seiten der Polizei. Der Jäger hatte von einem Hochsitz aus Füchse gejagt. Eine Vermutung sei, dass das Projektil abgelenkt wurde.

Die Bahnstrecke wurde am Freitag kurz vor 19 Uhr wieder freigegeben. Es kam zu kürzeren Verspätungen. Die Passagiere des getroffenen Zuges konnten mit dem Folgezug ihre Fahrt fortsetzen.

Die Polizei ermittelt gegen den Jäger unter anderem wegen des Verdachtes des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Nach derzeitigen Schätzungen der Polizei beläuft sich der Schaden an dem Zug auf einen unteren fünfstelligen Euro-Bereich.

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