Dingolfing
Polizei warnt vor Betrug mit Führerscheinen aus dem Internet

20.03.2021 | Stand 22.09.2023, 2:08 Uhr

−Symbolbild: dpa

Vor einer Betrugsmasche warnt die Polizei in Dingolfing (Landkreis Dingolfing-Landau): Es geht um Führerscheine, die man für viel Geld angeblich ohne Prüfung online kaufen kann.

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Wie die Beamten am Samstag mitteilten, erschien am Vortag eine 32-jährige Frau bei der Polizeiinspektion Dingolfing und erstattete Anzeige wegen eines nicht zugestellten Führerscheins.



Wie sie den Beamten mitteilte, wurde sie über eine Plattform für soziale Medien auf den prüfungsfreien Erwerb von Führerscheinen aufmerksam. Gegen die Bezahlung eines mittleren vierstelligen Betrages versprach man der Interessierten ein entsprechend personalisiertes Dokument. Nachdem die Frau den Betrag überwiesen hatte, blieb eine Zustellung allerdings aus - auf dem finanziellen Schaden blieb sie sitzen.

Führerscheine ohne Prüfung ausstellen ist verboten

Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich hier um ein illegales Angebot: Ein Führerschein stelle eine amtliche Bescheinigung dar, welche als Nachweis für den Besitz einer Fahrerlaubnis dient. "Diese wiederum kann in einzelne Klassen gegliedert sein und wird nur durch eine bestandene Prüfung erworben", so die Beamten.

Die Bestellung beziehungsweise der Kauf eines Führerscheins ohne Ablegung der erforderlichen theoretischen oder praktischen Prüfung sei daher nicht erlaubt. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, die Unterbreitung von Angeboten dieser Art abzulehnen.

Rechtliche Finesse bezüglich Strafe für die Frau

Wie die Polizei auf PNP-Nachfrage mitteilt, bleibt der Anzeigeerstatterin aber eine Strafe womöglich erspart. Der Hintergrund ist eine rechtliche Finesse: "Weil die Frau den Führerschein nicht bekommen hat, ist es nur der Versuch des Verschaffens von falschen Ausweispapieren und dieser ist straffrei", so ein Polizeisprecher. Von Amts wegen müsse dennoch eine Meldung an die Staatsanwaltschaft gemacht werden - diese entscheide dann, ob das Verfahren eingestellt wird.

Anders wäre es etwa gewesen, wenn man sie bei einer Verkehrskontrolle mit dem verbotenen Führerschein erwischt hätte. Dann hätte die Frau definitiv mit einer Strafe rechnen müssen.