Südostbayern
PNP-Jahresrückblick 2020: Bewegende Corona-Meldungen

28.12.2020 | Stand 21.09.2023, 2:53 Uhr

−Foto: Kombo PNP

Wieder liegt ein Jahr hinter uns – eines, das uns aufgrund seiner Geschehnisse wohl besonders in Erinnerung bleiben wird. Fast das ganze Jahr über hat die Coronapandemie viel Kraft, Disziplin und Rücksicht gefordert. Daneben gab es aber auch viele andere freudige, traurige, bewegende, lustige oder einfach einzigartige Augenblicke und Geschichten. Gegen Jahresende wollen wir nun in mehreren Episoden auf die Geschehnisse der vergangenen Monate zurückblicken. In diesem Teil haben wir die Aufreger des Jahres für Sie gesammelt.

Alle Teile des PNP-Jahresrückblicks finden Sie auf unserer Sonderseite.

9,99 Euro für Klopapier: Eine Ladenbesitzern erntet Shitstorm



Weil eine Achter-Packung Toilettenpapier dort 9,99 Euro kostete, ist der Dorfladen in Unterneukirchen im Landkreis Altötting auf Facebook heftig kritisiert worden. Nutzer warfen der Betreiberin Wucher vor, teilweise wurde sie auch wüst beschimpft. Diese wehrt sich gegen die Vorwürfe: Sie habe es eigentlich nur gut gemeint. Sie habe mit der hohen Nachfrage nicht gerechnet und versucht, Nachschub zu organisieren. (Foto: Süß)

750 Euro fürs Pizza-Holen? Familie wird von Polizei gestoppt



Sie wollten nur Pizzen holen – doch die Fahrt endete für eine Familie in einer Polizeikontrolle. Mitten im ersten Corona-Lockdown im April wollte sich eine fünfköpfige Familie eine Pizza bestellen und sie gemeinsam abholen. Die beiden Eltern und drei Kinder wurden aber schnell von der Polizei aus dem Straßenverkehr gewunken − denn unterwegs durfte man zu dieser Zeit nur zu zweit sein. 750 Euro Straße – 150 Euro pro Person − standen kurze Zeit im Raum. Zahlen musste die Familie letztendlich aber nicht. (Symbolfoto: Jäger)

Coronahaircut: Selbst gemachter Haarschnitt im Lockdown





Weil Friseure und Barbiere während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr komplett schließen mussten, haben sich viele selbst an einem Haarschnitt versucht. Bei Manchen verlief das Experiment weniger erfolgreich – die amüsanten Fotos landeten im Netz. (Foto: Twitter)

Zynische "Todesanzeige" diffamiert die Gemeinde Bad Füssing



Für Bad Füssings Bürgermeister Alois Brundobler war es "geschmacklos, unanständig und dazu geeignet, das Vertrauen auf Dauer zu zerstören". Auf Facebook kursierte im März eine "Todesanzeige", die der Gemeindeverwaltung und dem Kur- und Gästeservice auf zynische Weise Versagen in der Corona-Krise vorwirft. Als Antwort gab es vom Gemeindeoberhaupt eine Anzeige. (Foto: red)

Wirt aus Oberbayern macht in Video Ärger über Lockdown Luft



"Die Zerstörung der Gastronomie!" So betitelt Robert Krininger, Wirt des Café-Bistro "Papillon" in Siegsdorf (Landkreis Traunstein) , ein von ihm veröffentlichtes Video, das im Internet viral ging. Ganze 26 Minuten lang macht er seinem Ärger über den zweiten Lockdown Luft. Das kommt gut an: Über 17.000 Mal wurde das Video allein auf Facebook geteilt. (Screenshot: red)

Knappe Ware: Die Nachfrage nach Hefe steigt



"Hefe ist das neue Klopapier", diese Medienmeldung zum (Hamster-)Einkaufsverhalten der Deutschen vom März dieses Jahres konnte der Passauer Betriebsleiter von Hefe Wieninger, Werner Sicklinger, nur bestätigen. "Zumindest haben wir momentan eine extrem große Nachfrage, die nicht zu bedienen ist", sagte er damals. Der Grund: Neben der Bäckerhefe wurde plötzlich auch die normale Haushaltshefe stark angefragt, weil sich die Leute während des Lockdowns mehr und mehr daheim selbst versorgten. (Foto: Sicklinger)

Übergang gesperrt: Bauer muss Gülle über Grenze pumpen



Bauer Hubert Pilsl hat in Gottsdorf (Landkreis Passau) seinen Bauernhof und betreibt mit 80 Hektar Acker und Wiesen als Grund Milchviehhaltung. Das Besondere bei seinem Hof: 50 Hektar der Fläche befinden sich auf österreichischem Gebiet, im Bereich Haitzendorf im Bezirk Rohrbach (Oberösterreich) oder der Ortschaft Dorf. Weil er während der Grenzschließung am Gründonnerstag nicht mehr so einfach auf seine Felder im Nachbarland fahren konnte, wurde er kreativ – und pumpte die Gülle einfach über die Grenze. (Foto: Pilsl)

Landshuts Bürgermeister attackiert Corona-Zweifler



"Smilies" und Corona-Zweifler bringen Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz mächtig in Rage. Im August ist ihm dann der Kragen geplatzt − auf Facebook hat der Rathauschef seinem Ärger Luft gemacht. "Man muss sich immer öfter für Mitbürger schämen", schrieb er unter anderem. Auslöser war ein Online-Artikel vom Wochenblatt, über den auf der Plattform hitzig diskutiert wurde. (Foto Schmid)

200 Euro Stundenlohn für Ärzte an Corona-Teststation



Diese Nachricht vom August bewegte die Gemüter: Ein Arzt aus dem Bayerwald, der an der Corona-Teststation bei der Raststätte Donautal-Ost an der A3 eine Nachtschicht arbeitete, erhielt einen Stundenlohn von 250 Euro. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) erklärte das hohe Honorar so: Bei dem angeführten Lohn handle es sich um eine Ausnahmeregelung, die die spontane Bereitschaft der Ärzte berücksichtigen und laufenden Praxiskosten sowie Übernachtung am Einsatzort abdecken sollen. (Foto: Danny)

Kreativer Protest: Bäckerei gestaltet Mittelfinger-Gebäck



Als Antwort auf die Corona-Maßnahmen haben sich zwei Bäcker-Brüder in Bayerisch Gmain (Landkreis Berchtesgadener Land) ein ganz besonderes Gebäck ausgedacht: Ein Mittelfinger aus Krapfenteig. "Der zweite Lockdown zerstört uns das Geschäft", erklärten die Handwerker ihre Idee. Sie erwarteten 50 Prozent Umsatzeinbußen. Die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown schwangen dabei mit. Den "Frustfinger", wie die beiden das Gebäck nannten, backten sie erst seit Herbst dieses Jahren − mit großem Erfolg. Die Krapfenteig-Kreation ist regelmäßig ausverkauft. (Foto: Kilian Pfeiffer)