Bei einem Pflege-Kongress in Ruhpolding hat der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) dafür plädiert, die höchst umstrittene einrichtungsbezogene Covid-19-Impfpflicht in der Pflege auszusetzen. Der Minister war vor dem Zelt mit einem Pfeifkonzert empfangen worden, was er als Unzufriedenheit mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht deutete. Er sei der Meinung, dass diese mit Blick auf die nicht eingeführte allgemeine Impfpflicht und die Versorgungssicherheit zum 30. September ausgesetzt werden sollte.
Unbestritten habe es auch vor der Pandemie große Personalprobleme im Pflegebereich gegeben. Deshalb wolle er allen Pflegenden "Danke sagen für diese übermenschliche, großartige Leistung", so Holetschek. Dies sei vorbildhaft und verdiene aller Ehren. Er sei sich aber bewusst, dass die Unterstützung seitens der Politik größer und verlässlicher sein müsse. Verbesserungen seien insbesondere notwendig, da man sich darauf einstellen müsse, dass die Menschen älter werden und mehr davon Unterstützung brauche. Zudem erreichten viele Pflegekräfte demnächst selbst das Rentenalter. Viel Geld müsse investiert werden, um die gesamtgesellschaftliche Aufgabe "Pflege" wieder fit zu machen.