Dritter Sieg in Folge
Panther stürmen an Tabellenspitze: 5:2-Sieg gegen Straubing Tigers

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:04 Uhr

Fünfmal durften die Panther um Ben Marshall (rechts) am Freitagabend gegen die Straubing Tigers jubeln. −Foto: Traub

Von Julia Pickl

Ingolstadt. Der ERC Ingolstadt ist am Freitagabend mit dem dritten Sieg in Folge an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestürmt. Die Panther bezwangen die Straubing Tigers mit 5:2 (2:2, 2:0, 1:0) und verpassten den Niederbayern die vierte Niederlage in Serie.

Die Ingolstädter starteten mit ordentlich Schwung in ihr erstes Derby der Saison und übertölpelten die Niederbayern mit einem Doppelschlag. Tye McGinns Schuss in Überzahl stoppte noch der Pfosten (5.), doch fünf Sekunden vor Ablauf des Powerplays gelang Charles Bertrand mit einem Schuss aus spitzem Winkel, den Stephan Daschner noch abfälschte, sein erstes Tor für den ERC (6.). Keine zwei Minuten später setzte Ingolstadts Topscorer Justin Feser seine Trefferserie mit dem 2:0 fort (8.).

Die Panther ließen in einer temporeichen Partie nur wenige Chancen der Gäste zu, die beste hatte noch Tim Brunnhuber (10.). Doch ERC-Goalie Michael Garteig reagierte genauso sicher wie kurz darauf sein Gegenüber Hunter Miska, als Bertrand nach einem Konter die Scheibe quer auf Mirko Höfflin legte (12.).

Doch ein dicker Fehler von Maury Edwards stoppte den tollen Lauf der Panther abrupt. Der Abwehrspieler servierte den Puck JC Lipon, der das Geschenk zum 2:1-Anschlusstreffer nutzte (13.). Das Tor gab den Tigers deutlich Aufwind. Der ERC versuchte sich dagegenzustemmen, doch in Überzahl gelang Mike Connolly auf Zuspiel von Jason Akeson 42 Sekunden vor Drittelende der 2:2-Ausgleich (20.)

Die Panther starteten allerdings gut erholt ins zweite Drittel. Feser (28.) sowie Wayne Simpson mit Ablauf des Powerplays (30.) hatten die erneute Führung bereits auf dem Schläger. In Unterzahl glänzte Feser mit einer tollen Annahme aus der Luft, doch sein Konter endete bei Miska (31.). Die Straubinger dagegen nutzten ihr Überzahlspiel nicht, und der ERC schlug erneut zu: Ben Marshall überwand mit einem Schuss von der Blauen Linie den schlägerlosen Miska und traf zum 3:2 (33.).

„Wir hatten zwischenzeitlich leider den Schwung verloren“, meinte ERC-Trainer Mark French. „Aber ich war froh, dass wir die richtige Antwort nach dem 2:2 gegeben haben. Das Tor von Marshall hat uns wieder einen Schub gegeben.“

Das Derby entwickelte sich vor den Augen von Bundestrainer Toni Söderholm mehr und mehr zu einer hochklassigen Partie mit tollen Chancen, starken Torhüterleistungen und lautstarkem Einsatz der Fans auf beiden Seiten. In der 35. Minute tanzte Bertrand auf dem Weg zum Tigers-Tor bravourös seine Gegenspieler aus (35.), auf der anderen Seite lief Akeson alleine auf Garteig zu und konnte erst im letzten Moment gestoppt werden (37.).

Doch das letzte Wort im Mittelabschnitt hatten die Panther: Brian Gibbons legte den Puck quer vors Tor, wo Simpson von den Straubingern allzu viel Raum erhielt und sein erstes Saisontor erzielte (37.).

Tigers-Goalie Miska erhielt auch im letzten Abschnitt zahlreiche Möglichkeiten, um sich auszuzeichnen, und das gelang ihm gegen Gibbons (41.) und Höfflin (46.) genauso wie gleich gegen drei Panther mit Daniel Pietta an der Spitze, die nach einem Unterzahlkontor auf ihn zugerannt kamen (50.). Als Miska sein Tor verlassen hatte, war die Bahn allerdings frei für den fünften Treffer des ERC – und auch der fiel passend zur Partie mit ordentlich Raffinesse: Mat Bodie schoss den Puck über die gesamte Eisfläche zum 5:2-Endstand ins Tigers-Tor. Die ERC-Fans, die sich schon vor der Partie in Volksfeststimmung gebracht hatten, bedankten sich mit „Spitzenreiter“-Rufen bei ihren Spielern. „Das war mein erstes Derby – und es war toll. Es war ein sehr intensives Spiel“, meinte French.

An diesem Sonntag (16.30 Uhr) soll die Eishockey-Party der Panther weitergehen, dann sind sie zu Gast beim EHC München. „Wir haben auch dort eine Chance zu gewinnen“, meinte French. „Auch wenn die Münchner sehr heimstark sind, glauben wir daran. Dafür müssen wir aber richtig gut spielen.“ Allerdings müssen die Ingolstädter beim Vizemeister womöglich auf Bodie verzichten, der einen Schuss auf den Knöchel bekam und nach dem Spiel am Freitagabend auf Krücken aus der Halle humpelte.

− DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Wagner; Marshall, Quaas; Hüttl, Bodie; Jobke – Simpson, Pietta, McGinn; Bertrand, Gibbons, Höfflin; Henriquez, Stachowiak, Krauß; Storm, Feser, Friedrich.
Straubing Tigers: Miska – Daschner, Brandt; Lampl, Manning; Zimmermann, Bourque; Klein – Lipon, Zengerle, Leier; Akeson, Connolly, Tuomie; Turnbull, Adam, St. Denis; Valenti, Brunnhuber, Schönberger.
Schiedsrichter: Hunnius/MacFarlane. – Zuschauer: 3175. – Tore: 1:0 Bertrand (6./PP1), 2:0 Feser (8.), 2:1 Lipon (13.), 2:2 Connolly (20./PP1), 3:2 Marshall (33.), 4:2 Simpson (37.), 5:2 Bodie (59./EN). – Strafminuten: 8/10.