Bad Reichenhall
Pärchen gerät am Hochstaufen in Bergnot

21.03.2022 | Stand 21.09.2023, 3:11 Uhr

Bergretter waren rund zwei Stunden im Einsatz, um ein Pärchen aus München vom Staufen zu holen. −Foto: Stadler, Bergwacht

Die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger sowie die Besatzung des Polizeihubschraubers "Edelweiß 7" haben am Samstagnachmittag zwei junge Leute unverletzt vom Hochstaufen gerettet. Eine 19-Jährige und ein 21-Jähriger aus der Nähe von München waren auf dem Normalweg über die Bartlmahd aufgestiegen und setzten dann gegen 15.30 Uhr am Reichenhaller Haus einen Notruf ab, da sie sich den Abstieg durch das stellenweise exponierte, steile und mit rutschigen Altschneefeldern durchsetzte Gelände nicht mehr zutrauten.

"Edelweiß 7" nahm am Landeplatz gegenüber der Therme einen Bergretter auf und setzte ihn am Landeplatz oberhalb der Hütte ab, damit er vor Ort die Lage abklären konnte. Der Heli brachte dann einen weiteren Bergretter zum Einsatzort und holte anschließend beide Retter und die in der Zwischenzeit weiter bis zum Gipfel aufgestiegenen Wanderer ab und flog sie ins Tal. Fünf Bergretter waren gute zwei Stunden lang gefordert, teilt das BRK mit.

"Der Aufstieg ist ohne Hilfsmittel fast immer leichter als der Abstieg – wer im Aufstieg schon Probleme hat, sollte kein weiteres Risiko eingehen und rechtzeitig umkehren", sagt Bergwacht-Pressesprecher Marcus Goebel. Aktuell herrschen schwer einschätzbare Verhältnisse am Berg, wobei die Südhänge oft weitgehend schneefrei wirken. Stellenweise tiefe und steile Altschneefelder frieren aber nachts mit einer harten Harschdecke wieder durch und weichen tagsüber sehr stark auf, weshalb Bergsteiger in schattigen und steilen Bereichen Grödel oder Steigeisen und in der Sonne Schneeschuhe brauchen, um nicht tief im Altschnee einzubrechen. Solche Bergtouren sind kräftezehrend und dauern länger als im Sommer. Zudem wird es bereits um 18.30 Uhr dunkel, gibt die Bergwacht zu bedenken.

− red