Lkr. Passau
Offener Brief an den Landrat: Elternbeiräte fordern regionale Lösung für Grundschulen

19.03.2021 | Stand 21.09.2023, 2:33 Uhr

Anwesende bei der Übergabe des Briefs: Landrat Raimund Kneidinger (v.l.), Stefanie Fisch, Melanie Anetseder, Hermann Tschautscher, Stefan Fuchs und Hans Koller, stellvertretender Landrat. −Foto: Kölbl

Eine regionale Lösung abseits des Inzidenzwerts fordert der Elternbeirat der Grundschule Thyrnau. In einem offenen Brief an den Passauer Landrat Raimund Kneidinger (CSU) schlagen sie ein Modell für die Schulöffnungen im Landkreis Passau vor: Statt wie bisher die Schulöffnungen an den Inzidenzwert des gesamten Landkreises zu koppeln, sollen die Infektionszahlen in den einzelnen Gemeinden ausschlaggebend sein. In ihrem Brief beziehen sich die Elternbeiräte explizit auf Grundschulen, deren Einzugsgebiet begrenzt ist. Am Freitagnachmittag wurde der Brief an den Landrat übergeben.

"Wir erreichen in Thyrnau in der nächsten Woche einen Wendepunkt. Die Schüler verbrachten dieses Jahr mehr Zeit im Distanzunterricht als in der Schule. Die Kinder müssen in ihre Schule zurück. Nicht irgendwann, sondern jetzt", heißt es in dem Brief. Demnach sei es nicht gerecht, die Grundschule in Thyrnau zu schließen, weil der Inzidenzwert des gesamten Landkreises so hoch ist. Schließlich verzeichnet Thyrnau nur zwölf aktive Corona-Fälle (Stand 16. März).

Elternbeirat: Öffnung ist vertretbar

Die Elternbeiräte sind der Meinung, dass eine Öffnung vertretbar ist, da die Grundschule über ein Hygienekonzept verfügt, an das sich die Kinder halten, alle Kinder aus einer Gemeinde kommen und die Fallzahlen in Thyrnau beständig gering sind. Des Weiteren sprechen sie sich für Testmöglichkeiten an den Grundschulen aus, damit das Risiko einer Infektion minimiert wird.

"Grundsätzlich stößt das Anliegen der Eltern bei mir auf offene Ohren. Die Inzidenz ist nicht alles", sagt Landrat Raimund Kneidinger, "Vielmehr muss man auch die Impflage und die Belegung der Krankenhäuser miteinbeziehen. Als Vater von drei Kindern kann ich die Sorge der Eltern verstehen. Die präsentierte Lösung des Elternbeirats halte ich jedoch für wenig praktikabel, die Lage in den einzelnen Gemeinden kann sich zu schnell ändern. Ich bin für eine landkreisweite Regelung. Notwendig dafür sind geimpfte Lehrer und eine Teststrategie. Diesbezüglich stehe ich mit den Ministerien in Kontakt."

Ähnlich sieht es der stellvertretende Landrat Hans Koller: "Es braucht eine Lösung für den Schulbetrieb, die den Kindern die Rückkehr in den Präsenzunterricht ermöglicht. Ihre Sicherheit geht natürlich vor. Eine gute Teststrategie spielt dabei eine wesentliche Rolle. "

− shp