Vor allem wegen des trockenen Sommers hatten die Plagegeister am Chiemsee heuer nicht Hochsaison, deshalb musste der Abwasser- und Umweltverband (AUV) Chiemsee auch keine Stechmücken-Bekämpfung durchführen. Darauf hat AUV-Geschäftsführer Quirin Schwaiger in einer Pressemitteilung hingewiesen.
Die Hauptsaison der Stechmücken erstrecke sich von Juni bis Ende September, teilt Schwaiger mit. Die Regierung von Oberbayern habe eine Bekämpfung – sprich die Ausbringung des Eiweißpräparats Bti per Hubschrauber auf Überschwemmungsflächen – auch genehmigt. Man habe aber darauf verzichtet – und sich damit an die Auflagen des Regierungsbescheide gehalten. "Diese", so der AUV-Geschäftsführer, "stellen eine sehr gute Abstimmung zwischen den Belangen des Tourismus sowie der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürgern mit den Grundsätzen des Naturschutzes und der ökologischen Vielfalt dar".
Unter anderem könne die Bekämpfung geplant werden, wenn der Chiemsee-Pegelstand, der am Auslauf der Alz bei Seebruck gemessen wird, mehrere Tage einen Schwellenwert von 116 Zentimetern erreicht. Ausschlaggebend für einen Einsatz seien zusätzlich Schöpfproben, die eine überdurchschnittliche Mückenpopulation nachweisen müssen. "Jedoch hat der Pegelstand im Jahr 2022 die Grenze von 100 Zentimetern kaum überschritten", betont Quirin Schwaiger. "Daher wurden keine Maßnahmen eingeleitet."
"Wir sind sehr am ökologischen Gleichgewicht interessiert", erklärt der Geschäftsführer. Man greife deshalb nur ein, wenn es wirklich erforderlich ist. "Bei einem niedrigen Pegelstand sind die Überschwemmungsgebiete nicht betroffen. Daher ist eine Eindämmung der Population nicht notwendig", so Schwaiger.
Ob im Jahr 2023 ein Bti-Einsatz erforderlich ist, werde entsprechend der Wetterlage und Population entschieden. Grundsätzlich, so Schwaiger, sei der Bescheid zur Eindämmung der Population bis Ende 2025 rechtskräftig.
− tt
