Osterhofen
Neupriester Stefan Jell spendet Segen

Feierliche Nachprimiz in der Stadtpfarrkirche – Anschließend Pfarrfest am Kolpinghaus

10.07.2022 | Stand 20.09.2023, 23:32 Uhr

Den allgemeinen Primizsegen spendete Neupriester Stefan Jell zum Ende des Gottesdienstes. −Fotos: gs

Die Nachprimiz von Stefan Jell hat die Stadtpfarrei gestern mit einem feierlichen Gottesdienst – in Konzelebration mit Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger sowie Pater Kuriakose Kuzhikattu-Mani – gefeiert. Zu dessen Abschluss spendete der Neupriester seinen Nachprimiz-Segen.

Zum Abschluss der Messe sprach er den allgemeinen Nachprimizsegen für alle Gottesdienstteilnehmer in der Kirche. Im Anschluss nutzten zahlreiche Gläubige die Gelegenheit und kamen vor zum Altar, wo ihnen Stefan Jell den Einzelsegen spendete.

Die Aufgaben des Priesters beleuchtete der Neupriester in seiner Predigt aus verschiedenen Gesichtspunkten. So stehe der Priester laut Papst Benedikt XVI. unter dem Kreuz. Dort, so Stefan Jell, treffe man die Gottesmutter an, die bei ihrem gekreuzigten Sohn ausharre, aushalte und mitleide. Priester müssten also auch in unangenehmen Situationen am Kreuz und am Glauben festhalten.

Thomas von Aquin wiederum sehe die Aufgabe des Priesters im Feiern der Messe. Lege man dies weiter aus, so dienten Priester als Werkzeug Gottes, damit dieser sein Heil am Menschen vollbringen könne, erläuterte Stefan Jell: Priester legten den Glauben der Kirche dar, spendeten die Sakramente und sollten ein Beispiel geben. Ihr Leben solle authentisch sein, damit der Samen durch die Predigt nicht vergeblich sei.

Bei seiner Priesterweihe habe er "ehrlichen Herzens und festen Willens" sein Versprechen gegeben. Aber wie bei einem Eheversprechen wisse nur Gott, ob man dies sein ganzes Leben lang halten könne. Deshalb wolle er auf Gott vertrauen, sagte Jell und bat gleichzeitig um das Gebet für Neupriester, damit diese "ihr Versprechen halten, treu bleiben und bis zum Ende ausharren" können.

Zwei Jahre lang hatte Stefan Jell als Diakon sein Praktikum in der Pfarrei Osterhofen absolviert, erinnerte Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger in seiner Ansprache zu Beginn des Gottesdienstes. Am 25. Juni wurde Jell im Hohen Dom zu Passau von Bischof Stefan Oster zum Priester geweiht. Einen Tag später feierte er in seiner Heimatpfarrei Wegscheid seine erste Hl. Messe, die Primiz. Groß sei die Freude, so Altmannsperger, dass Stefan Jell nun in Osterhofen seine Nachprimiz feiere. Dazu begrüßte der Stadtpfarrer auch die Eltern und eine Tante des Neupriesters sowie Vertreter von Vereinen und Verbänden.

Seine Kaplanstelle wird Stefan Jell in Pfarrkirchen antreten. Seinen Primizspruch hat er passend zum Fest Kreuzerhöhung gewählt – und damit passend zur Osterhofener Pfarrei Hl. Kreuzauffindung, sagte Christian Altmannsperger. Damit stelle der Neupriester das Kreuz in den Mittelpunkt seines priesterlichen Wirkens. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten für die Kirche und die Welt ermuntere die Nachprimiz, wieder mehr auf das Kreuz zu blicken, erläuterte der Stadtpfarrer. Dazu führte er einen Ausspruch von Bischof Konrad Landersdorfer (1936 bis 1968 in Passau) an: "Fest steht das Kreuz, indes die Welt sich wirbelnd dreht".

Glückwünsche zur Priesterweihe erhielt Stefan Jell von Vertretern des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung, der Feuerwehr und des Katholischen Frauenbunds. Sie wünschten ihm alles Gute und überreichten Geschenke. Stefan Jell dankte ihnen sowie allen, die ihn in den zwei Jahren seines Praktikums begleitet haben, damit er zur Priesterweihe sein "Hier bin ich" sprechen konnte. Sein Dank galt auch allen, die am Gottesdienst mitwirkten und die Kirche geschmückt hatten. Ebenso dankte er der Ministrantenschar zur Nachprimizfeier: ihr Dienst sei nicht selbstverständlich.

Vorausgegangen war dem Festgottesdienst ein Kirchenzug, der vom Pfarrhaus über den Stadtplatz zur Kirche Hl. Kreuzauffindung führte: Fünf tiefe Paukenschläge gaben das Signal zum Aufbruch und mit Einsetzen der Bläser setzte sich der Zug in Bewegung. Neben den Antonibläsern beteiligten sich Frauenbund und Pfarrgemeinderat, Feuerwehr und Kolpingfamilie, den Schluss bildete die Geistlichkeit.

Nach dem Festgottesdienst wiederum zog man ins Kolpinghaus, wo beim Pfarrfest das Mittagessen eingenommen wurde. Gemütlich konnte man dort den Nachmittag verbringen. Für Unterhaltung sorgten ein Kinderprogramm sowie die Antonibläser.

− gs