Die Krankenhaushygienikerin Prof. Dr. Ines Kappstein hatte die Wirksamkeit der Maskenpflicht bezweifelt. Nun distanziert sich das Klinikum Passau.
Das Klinikum hat sich schriftlich von den Aussagen seiner obersten Hygienikerin Prof. Dr. Ines Kappstein distanziert. Die Wissenschaftlerin hatte in einem Fachartikel die Wirksamkeit des Tragens von Mund-Nasenschutz in der Öffentlichkeit bezweifelt und im Interview mit der PNP das Robert-Koch-Institut kritisiert.
"Sowohl der Fachartikel von Frau Prof. Ines Kappstein, der im Thieme-Verlag veröffentlicht wurde, als auch das Interview in der PNP spiegeln die private Meinung von Frau Kappstein wider und entsprechen nicht der Auffassung des Klinikums. Der Artikel bezieht sich thematisch ausschließlich auf den Gebrauch von Masken im öffentlichen Bereich. Dies hat nichts mit dem klinischen Einsatz von Mund-Nasen-Schutz bzw. FFP-2 Masken im Klinikum Passau zu tun. Hier haben wir uns zu Beginn der ersten Corona-Welle im März bereits sehr frühzeitig dafür entschieden, verpflichtend für alle Beschäftigten einen Mund-Nasenschutz einzuführen. Dies gilt auch für alle Mitarbeiter, die nicht im pflegerischen oder ärztlichen Bereich tätig sind. An dieser Strategie halten wir nun, wo das Infektionsgeschehen überall dramatisch angestiegen ist, selbstverständlich weiterhin fest", betonte das Klinikum am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme.
Im Übrigen stehe in der Leitung der Klinikhygiene ohnehin ein "geplanter personeller Wechsel" an, schreibt die Werkleitung. Prof. Dr. Ines Kappstein betreut seit 2017 selbstständig mehrere Akut-, Fach- und Rehakliniken, so auch das Klinikum Passau. Sie ist Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie für Hygiene und Umweltmedizin, 1993 habilitierte sie im Gebiet Krankenhaushygiene. Von 1998 bis 2006 war sie Krankenhaushygienikerin am Klinikum rechts der Isar, von 2006 bis 2016 Chefärztin der Abteilung Krankenhaushygiene der Kliniken Südostbayern AG der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land.
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