Neubau
Nach Flutkatastrophe im Ahrtal: ZF verlegt Produktionsstätte

20.09.2022 | Stand 22.09.2023, 1:37 Uhr

Im alten Werk im Ahrtal stand das Wasser bei der Flutkatastrophe bis zu 3 Meter hoch. Jetzt zieht ZF in einen Neubau. −Foto: dpa

Der Autozulieferer ZF wird nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr seine Produktionsstätte im Ahrtal innerhalb des Landkreises Ahrweiler in Rheinland-Pfalz verlegen. ZF betreibt auch ein Werk in Passau und zählt hier zu den größten Arbeitgebern.





Der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen werde im Jahr 2024 erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Betroffen sind rund 280 Beschäftigte.

Nach früheren Unternehmensangaben hatte bei der Flut in dem Werk dicht an der Ahr das Wasser zwei bis drei Meter hoch gestanden. Die Überschwemmungslinie einer neuen Risikokarte des Landes Rheinland-Pfalz laufe mitten durch das alte Werk. ZF ist einer der größten Autozulieferer der Republik.

"Schlechtes Signal für das Ahrtal"

Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen (CDU), nannte den Umzug "ein schlechtes Signal für das gesamte Ahrtal". Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sei er dennoch froh, "dass mit Niederzissen ein relativ naher Standort und noch dazu ein Standort im Kreis Ahrweiler gefunden wurde".

Der rheinland-pfälzische Arbeitsminister Alexander Schweitzer sagte: "Mit der heutigen Entscheidung und dem geplanten Bau eines hochmodernen Werks bekräftigt das Unternehmen sein Vertrauen in den Standort und sichert die Zukunft der hochqualifizierten Arbeitsplätze in der Region Ahrweiler." Der Betriebsrat, die Gewerkschaft IG Metall und die ZF-Geschäftsführung hätten "in konstruktiven Gesprächen eine Entscheidung für einen Zukunftsstandort getroffen, die zugleich die Interessen der Beschäftigten widerspiegelt", lobte der SPD-Politiker.

− dpa