Auf Passwörter abgesehen
Meta warnt vor Betrugsapps - Wohl rund eine Million Facebook-Nutzer betroffen

07.10.2022 | Stand 21.09.2023, 23:26 Uhr

Besonders häufig waren die schädlichen Apps den Angaben zufolge als Fotobearbeitungsprogramme getarnt. −Symbolbild: dpa

Der Mutterkonzern des Online-Netzwerks Facebook, Meta, hat vor betrügerischen Smartphone-Apps gewarnt, die es auf die Zugangspasswörter der Nutzer abgesehen haben.



In diesem Jahr habe Meta bereits über 400 schädliche Apps identifiziert, die über die App-Stores von Google und Apple angeboten wurden, sagte der Sicherheitschef des Konzerns, David Agranovich, am Freitag. Rund eine Million Facebook-Nutzer könnten betroffen sein.

Häufig als Fotobearbeitungsprogramme getarnt

"Diese Apps wurden im Google Play Store und im App Store von Apple gelistet und als Fotobearbeitungsprogramme, Spiele, VPN-Dienste, Geschäftsanwendungen und andere Dienstprogramme getarnt", erklärte der Konzern. Ein gängiger Trick ist demnach, dass die Apps die Nutzer dazu auffordern, sich mit den Login-Daten von Facebook anzumelden, um diese auf diesem Weg abzugreifen.

"Wir werden eine Million Nutzer darüber informieren, dass sie möglicherweise mit diesen Anwendungen in Berührung gekommen sind", sagte Agranovich. Dies bedeute nicht, dass ihnen tatsächlich geschadet worden sei.

Besonders häufig waren die schädlichen Apps den Angaben zufolge als Fotobearbeitungsprogramme getarnt. Manchmal handelte es sich aber auch um scheinbar harmlose Anwendungen wie die zur Verwendung des Smartphones als Taschenlampe.

Betrüger gehen "relativ wahllos" vor

Meta verweist darauf, dass es den Betrügern vermutlich nicht speziell um die Facebook-Logins ihrer Opfer ging. "Wir haben den Eindruck, dass diese Art von böswilligen App-Entwicklern versucht, mehrere Dienste anzugreifen", sagte Agranovich. Die Betrüger gehen demnach "relativ wahllos" vor, "um Zugriff auf so viele Anmeldedaten wie möglich zu erhalten".

Der Facebook-Konzern gab an, die Ergebnisse mit Google und Apple geteilt zu haben. Als Anbietern der App Stores sind sie für die Sicherheit des Angebots verantwortlich. Apple antwortete auf AFP-Nachfrage nicht. Google gab an, dass die meisten der von Facebook angezeigten Apps bereits von seinem eigenen System als betrügerisch identifiziert worden seien. "Alle in dem Bericht genannten Apps sind nicht mehr bei Google Play verfügbar", sagte ein Sprecher zu AFP.

− afp