Freilassing
Max Aicher sicher: Krankenhaus wäre sofort "Corona-tauglich"

21.03.2020 | Stand 19.09.2023, 22:12 Uhr

Auch einige Tage nachdem die Kommunalwahl trotz schwierigster Bedingungen erfolgreich über die Bühne gegangen war, ist der Ärger bei einigen Räten noch groß: In einem Prospekt, das am Samstag vor der Stimmabgabe dem Freilassinger Anzeiger beilag und von Max Aicher sowie Prof. Dr. Franz Christoph Himmler, Stellvertretender Vorsitzender der Krankenhausfreunde, unterzeichnet war. Darin riefen die beiden dazu auf, in erster Linie Kandidaten aus dem nördlichen Landkreis zu wählen, um diesen zu stärken. Ein "eklatantes Beispiel" dafür, dass der Norden häufig zu kurz komme, sei die "Veräußerung des Freilassinger Krankenhausareals", die dem Schuldenabbau des Landkreises dienen solle. Der Standort sei deshalb erheblich gefährdet. Ob dieser "eine Zukunft hat oder stirbt, wird sich in der nächsten Wahlperiode entscheiden". Wer diese Entscheidung Kreisräten aus dem Süden überlassen wolle, riskiere, dass das "Projekt ‚Matulusgarten‘ verwirklicht und das Freilassinger Krankenhaus zugesperrt wird".

Grünen-Rätin Edeltraud Rilling bezeichnete es als unseriös und nicht akzeptabel, dass man mit solchen "falschen Behauptungen" Stimmung zugunsten des anstehenden Bürgerbegehrens mache. In die selbe Kerbe schlug Fraktionskollege Wolfgang Hartmann: Eine Verbindung zwischen der Matulusgarten-Bebauung und der Zukunft des Krankenhauses herzustellen sei "an den Haaren herbeigezogen" und "unverschämt". Es werde "mit Halbwahrheiten versucht, dem Bürger zu suggerieren, dass dadurch das Krankenhaus schließen muss. Das ist völliger Quatsch." Und auch Helmut Fürle (SPD) zeigte sich verärgert über diesen "Populismus".

Das sieht Max Aicher, der am Samstag seinen 86. Geburtstag feiert, naturgemäß anders: Wie er auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärte, sieht er den Standort Freilassing in ernster Gefahr. Der Verkauf des Areals könne einem "Todesstoß" gleichkommen, blieb er bei seinem Standpunkt. Dabei sei das Krankenhaus durch Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro in einem sehr guten Zustand. Wie Aicher betonte, könnte der Standort gerade in der jetzigen Lage jederzeit "Corona-tauglich" hergerichtet werden – Quarantäne-Einrichtungen und fünf bis sechs Beatmungszentren seien "sofort machbar. Dafür ist alles da."

Mehr dazu lesen Sie in der Heimatzeitung in der Ausgabe vom Samstag, 21. März.