Fliegende Maikäfer wecken bei den Landwirten in den Ortsteilen Jochberg, Melleck und Ristfeucht der Gemeinde Schneizlreuth Erinnerungen an braune Weisen und Hang-Erosionen. Ihre Bergwiesen waren zuletzt besonders vom Kahlfras durch Engerlinge, die Larven der Maikäfer, betroffen. Ob das nasskalte Wetter mit einstelligen Temperaturwerten bis hin zu kurzzeitigem Schneefall dieses Jahr geholfen hat, dass viele der trägen Insekten nur beschränkt oder sehr träge zur Eiablage in die Wiesen fliegen konnten, bleibt abzuwarten. Um dies einschätzen zu können, wird ein Team um Dr. Ullrich Benker von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) etwa ab Ende Juli, Anfang August umfangreiche Grabungen durchführen.
Wie Benker auf Anfrage mitteilte, fand der Schwerpunkt des Maikäferfluges am Jochberg, annähernd identisch zum Bayerischen Wald, an den drei sehr warmen und sonnigen Tagen vom 9. Mai bis zum 11. Mai statt. Abends schwärmten die Käfer hier um Lichtquellen und sammelten sich tagsüber an Bäumen, wo sie den Reifungsfraß vollzogen. Es kann keine Präferenz von tiefer gelegenen Almwiesen bestätigt werden. Am 27. Mai wurden Maikäfer bis in Höhe des Wanderparkplatzes, oberhalb des Kohlerbauern, an Bäumen vorgefunden. In den folgenden zwei Wochen kam der weitere Schlupf von Käfern aus der Erde und die Aktivität an Bäumen zur Paarung aufgrund der fast durchgängig nasskalten Witterung fast zum Stillstand.