Zu wenig Impfstoff für Kinder
Lehrerverband: Omikron kann zu Wechselunterricht führen

10.12.2021 | Stand 22.09.2023, 1:07 Uhr

Der Lehrerverband schließt Schulschließungen nicht aus. −Foto: dpa

Angesichts der drohenden Ausbreitung der Omikron-Variante hält der Deutsche Lehrerverband erneute massive Beeinträchtigungen für die Schulen für möglich.



"Omikron kann leider dazu führen, dass wir doch wieder in Wechselunterricht und Distanzunterricht gehen müssen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Bei sehr hohen Inzidenzen unter Schülern dürfen auch flächendeckende Schulschließungen kein absolutes Tabu sein."

Problematisch: Nicht ausreichend Impfstoff für Kinder

Wenn sich die Omikron-Variante in Deutschland flächendeckend ausbreite, müssten die Schulen reagieren können, forderte der Lehrervertreter. Gerade weil viele Kinder und Jugendliche noch keinen oder keinen ausreichenden Impfschutz hätten, müsse es möglich sein, wieder auf sämtliche Instrumente der Pandemiebekämpfung an Schulen zurückzugreifen. "Angesichts von Omikron ist es gefährlich, heute zu versprechen, dass es Schulschließungen nie wieder geben wird." Mit Omikron werde es vermutlich noch lange dauern, bis man wieder zur Normalität im Schulbetrieb zurückkehren könne.

Schulen schlecht vorbereitet

Sorge bereite zudem, dass trotz aller Ankündigungen die Schulen immer noch nicht umfassend auf Distanzunterricht vorbereitet seien. "Die Digitalisierung bewegt sich nur in Trippelschritten voran. Gerade mal etwas mehr als 50 Prozent der Schulen sind aktuell an schnelles Internet angeschlossen", kritisierte Meidinger.

Die neue Variante Omikron gilt als besorgniserregend. Aktuelle Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zeigen zudem einen weiteren Anstieg von Corona-Infektionen an Schulen. Einer von 40 Schülern war demnach zuletzt direkt oder indirekt von Corona betroffen, entweder durch eigene Infektion oder durch Quarantänemaßnahmen.

− dpa