Einstimmig Nein zu großflächigen Plakatwänden an der Pfarrkirchener Straße in Ruhstorf hat der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung gesagt – und sich damit einmal mehr gegen die Meinung des Landratsamtes Passau gestellt. Denn das hält die Werbeanlage vis-à-vis von Tankstelle und Netto-Markt baurechtlich für in Ordnung. Der Marktrat sieht das anders. Bürgermeister Andreas Jakob: Man wolle dort "kein Las Vegas" haben.
Die Einbuchtung nahe des Bahngleises an der Pfarrkirchener Straße, wo momentan Autos parken, war nicht das erste Mal Thema im Marktrat. Ein fester Imbisswagen hätte dort, wo ein paar Meter weiter auch die Ortsinfo-Tafeln des Marktes angebracht sind, installiert werden sollen. Doch dieses Ansinnen hat der Bauherr ad acta gelegt: Zu aufwendig und zu teuer wäre die Wasserversorgung des Dauer-Food-Trucks gewesen.
Landratsamt sagt ja zu Plakattafeln
Deshalb will er nun an eben dieser Stelle eine lukrative, doppelseitige sowie eine einseitige Werbeanlage anbringen – fast vier Meter breit und drei Meter hoch. Die Werbetafeln wurden schon einmal abgelehnt, zum einen, weil der Markt auf dieser Straßenseite schlicht keine überdimensionalen Plakatwände haben will, vor allem aber, weil die Deutsche Bahn damals ihr Veto eingelegt hatte: zu nahe am Bahngleis!
Doch die Bahn ist nun umgeschwenkt – und zwar auf Drängen des Passauer Landratsamtes, wie die Verwaltung den Marktrat informierte. Denn am Passauer Domplatz ist man der Meinung, dass eine solche Werbeanlage durchaus genehmigungsfähig sei und die Baubehörde deutete an, dass man diese wohl auch genehmigen werde. Schon jetzt steht auf dem Grundstück eine mobile Werbetafel, von der ein bekanntes Rottaler Möbelhaus grüßt.
Grünstreifen soll freigehalten werden
Der Ruhstorfer Marktrat aber bleibt bei seinem Nein, verweigerte den Werbetafeln einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Werbeflächen seien entlang dieses Grünstreifens und in unmittelbarer Nähe den örtlichen Informationstafeln fehl am Platz, der Grünstreifen soll freigehalten werden. Wenn, dann könnten Werbeanlagen hier an der Pfarrkirchener Straße konzentriert auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet werden, wo ohnehin schon die Tankstelle und der Netto-Markt werblich dominieren. Nicht aber auf beiden Straßenseiten. Bürgermeister Jakob: "Es soll ja bei uns nicht aussehen wie in Las Vegas!"
− st
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