Lusen
Kein grünes Licht für Wanderer: Grenzübergang Blaue Säule bleibt dicht

14.07.2022 | Stand 22.09.2023, 1:22 Uhr

Ein Blick vom Pürstling auf der tschechischen Seite Richtung Lusen. Eine direkte Verbindung wird es auf absehbare Zeit nicht geben. −Foto: Julia Zink/Nationalpark Bayerischer Wald

Wie der Nationalpark Šumava jetzt mitgeteilt hat, bleibt der beliebte Grenzübergang Blaue Säule, den die Parkverwaltung von der tschechischen Seite aus von Březník (Pürstling) her zugänglich machen will, weiterhin geschlossen.



So können Wanderer das Forsthaus Březník weiterhin nur von Modrava oder Filipova Huť aus erreichen. Erst wenn die genaue Größe der Auerhuhnpopulation im Grenzgebiet feststeht, gibt es grünes Licht für Wanderer.

Die Nationalparkverwaltung Šumava arbeite weiter an einer legalen Möglichkeit zur Eröffnung des Grenzübergangs Blaue Säule und des Wanderwegs durch das Lusental, die den Lusen auf bayerischer Seite mit dem Forsthaus Březník im Tschechischen verbinden würde. Dieses Gebiet sei zum Schutz der bedrohten Auerhühner schon mehrere Jahre gesperrt.

Mehrere Bedingungen müssen erfüllt sein

Vor kurzer Zeit wurde das Verfahren zur Genehmigung der sogenannten Ausgleichsmaßnahmen beendet. Die tschechische Naturschutzbehörde entschied nun, dass, um den Wanderweg Blaue Säule zum Březník eröffnen zu können, die Nationalparkverwaltung Šumava mehrere Bedingungen erfüllen müsse. Eine davon ist, dass die Anzahl der Auerhuhn-Population im Böhmerwald mehr als 725 Individuen betragen müsse.

Die Auerhuhn-Population wird nun die tschechische Nationalparkverwaltung zusammen mit den Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald Anfang 2023 dokumentieren. Die Ergebnisse des Monitorings werden frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 bekannt sein.

Kerngebiet muss rechtlich gültig sein

Eine weitere Bedingung für die Eröffnung sei, dass das neue Kerngebiet rechtlich gültig sein müsse. Die Verhandlungen dazu würden im Herbst 2022 wiederaufgenommen. Wenn der Prozess reibungslos verlaufe, werde das neue Kerngebiet voraussichtlich ab der zweiten Hälfte des nächsten Jahres gelten.

"Solange diese Bedingungen nicht erfüllt sind, wird es nicht möglich sein, vom Lusen zum Pürstling zu gehen", teilt die Verwaltung des Nationalparks Šumava abschließend mit.

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