Gezielte Schutz-Maßnahmen
Katastrophenschützer: Müssen von Blackouts im Winter ausgehen

19.11.2022 | Stand 20.11.2022, 6:28 Uhr

Wegen der angespannten Lage bei der Energieversorgung wird es nach Einschätzung des Katastrophenschützers Ralph Tiesler im Winter zu größeren Stromausfällen in Deutschland kommen. −Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Wegen der angespannten Lage bei der Energieversorgung wird es nach Einschätzung des Katastrophenschützers Ralph Tiesler im Winter zu größeren Stromausfällen in Deutschland kommen. Diese könnten aber auch gezielt durch präventives Abschalten der Netze entstehen.





„Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird“, sagte der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, der „Welt am Sonntag“. „Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung.“

Die Ursache sei dann allerdings nicht nur Energieknappheit, sondern auch das gezielte, zeitweise Abschalten der Netze durch die Betreiber, um die Netze zu schützen und die Gesamtversorgung nicht zu gefährden. „Das Risiko dafür steigt ab Januar und Februar, so dass wir davon ausgehen, dass es von da an stellenweise für eine gewisse Zeit zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommt“, sagte Tiesler.

Kritik an fehlender Vorbereitung

Der BBK-Präsident kritisierte in diesem Zusammenhang, dass staatliche Stellen nicht immer ausreichend für Krisenlagen wie Stromausfälle gewappnet seien. Ein Teil der Kommunen und Behörden sei „wirklich mustergültig“ aufgestellt, mit genauen Plänen und einer Sicherstellung der Stromversorgung durch Notstromaggregate vor Ort. „Andere stehen deutlich schlechter da, die sind nicht ausreichend vorbereitet. Das ist ganz unterschiedlich“, erklärte der Behördenchef.

− afp/lha