Das Osterhofener Faschingstreiben im Februar ist abgesagt. Doch ob der Rosstag am 10. April stattfinden wird, darüber soll Bürgermeisterin Liane Sedlmeier Anfang März entscheiden, je nach der dann aktuellen Pandemielage. Das ist das Ergebnis der Sitzung des Haupt-, Kultur- und Sozialausschusses am Dienstag.
Bei schönem Wetter werden in einem normalen Jahr bis zu 10000 Besucher beim Kutschenfestzug am Palmsonntag erwartet: "Das ist eine der größten Veranstaltungen bayernweit", erläuterte die Bürgermeisterin. Das Konzept für den Zug könne man aus dem Jahr 2020 übernehmen, da der Rosstag ja bereits zweimal abgesagt werden musste. Entsprechend geht es um das Thema Jagd.
Allerdings benötigt man einen Vorlauf von mehreren Wochen, gerade auch wegen de Einladung der Ehrengäste. Stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger wurde bereits im Oktober angefragt, führte Liane Sedlmeier aus.
In Absprache mit den an der Organisation beteiligten Pferdefreunden könne man die Entscheidung, ob der Rosstag stattfinden soll, noch etwas verschieben, stimmte Kulturreferentin Susanne Brotzaki zu: "Den Rosserern war ohnehin eingesagt, sie brauche nur vier Wochen Vorlauf". Allerdings müsse man dem Landratsamt ein entsprechendes Hygienekonzept vorlegen.
"Wir wollen ja, wenn‘s denn möglich ist", sagte Sedlmeier. Das sah Helmut Leberfinger ähnlich: "Man muss das positiv sehen und in die Planung gehen", sagte er und schlug vor, die Ehrengäste zunächst einzuladen und "den Leuten ein positives Zeichen zeigen". Fritz Gößwein schloss sich an, die Durchführung des Rosstags sei wichtig für die Geschäftswelt. Kurt Erndl meinte, die Planung des Rosstags sei "ein Zeichen für die Bevölkerung, dass es bis dahin aufwärts gehen kann".
Einstimmig beschloss der Ausschuss, die Entscheidung auf Ende März zu verschieben. Da bis dahin keine Ausschusssitzung mehr erfolgt, wurde Bürgermeisterin Sedlmeier zur Entscheidung ermächtigt. Die Planung beginnt im Vorfeld, die Ehrengäste werden eingeladen mit dem Hinweis, dass die Veranstaltung eventuell Corona-bedingt abgesagt werden müsse.
Leichter war die Entscheidung für zwei weitere Veranstaltungen: So wird der für 28. Januar geplante Ehrenabend auf später verschoben. Aus den Vereinen wurden 14 Personen für die Ehrung genannt, dazu kommen Angehörige und Vertretern von Vereinen, Stadtrat und Verwaltung. Insgesamt seien dies bis zu 100 Gäste in der Stadthalle, erläuterte Sedlmeier. Nun soll der Ehrenabend im Lauf des Jahres nachgeholt werden.
Ohne Ersatztermin gestrichen wurde hingegen das Faschingstreiben am 27. Februar. Zwar habe man ein sehr gutes Sicherheitskonzept hinsichtlich Jugendschutz und Alkohol mit Einlasskontrollen. Doch in einem normalen Jahr werden 2000 bis 5000 Besucher erwartet. Gerade in der Partymeile in der Vorstadt können Abstand und Maskenpflicht nicht umgesetzt werden, sagte die Bürgermeisterin – das widerspreche dem Charakter des Faschings. Ohne Diskussion wurde das Faschingstreiben abgesagt – laut Fritz Gößwein "unter Protest", doch Beschweren müsse er sich beim Virus, meinte Sedlmeier.
Auch für die weiteren Monate bis August sind bereits einige Veranstaltungen vorgesehen – hier muss man schauen, was möglich sein wird: Das Jubiläum "50 Jahre Freibad" des vergangenen Jahres soll heuer in einem zweitägigen Freibadfest nachgeholt werden. Geplant ist dies für 17./18. Juni. Für 24. Juli ist der Kocherlball vorgesehen, von 3. bis 5. August das Kino Open Air.
Zudem jährt sich heuer die Gebietsreform zum 50. Mal – die ja gerade für die Flächengemeinde Osterhofen große Bedeutung hat. Dies soll in einem zweitägigen Bürgerfest am 13./14. August gefeiert werden. Gerade der geplante Festzug mit Fahnenabordnungen aller Vereine werde ein schönes Bild geben, freute sich Liane Sedlmeier, das weitere Programm sei in Vorbereitung.
Roman Hofbauer werde wieder Konzerte im Stadion oder in der Stadthalle organisieren. Auch weitere Musikveranstaltungen sollen erfolgen, ebenso die jährlichen Marktsonntage.
Franz Groh regt an, bei Anfragen von Musikgruppen darauf zu achten, dass durch Corona-bedingte Absagen keine Kosten entstehen. Dies ist laut Kulturreferentin Brotzaki inzwischen ohnehin üblich.
Bürgermeisterin Sedlmeier betonte, "wir versuchen wirklich nach vorne zu schauen und wünschen uns, dass etwas möglich ist."
− gs
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